Der Hurricane Festival Blog 2015 – Samstag

Guten Morgen liebstes Hurricane Festival 2015! Auch heute werden wir Euch daheimgebliebenen mit allerhand Fotos, Interviews und bekloppten Festivalgeschichten aus Scheeßel versorgen. Schaut regelmäßig bei uns rein, dann verpasst Ihr nix!

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So war es am Freitag.

Samstag, 11.59 Uhr – Weiter geht’s.

Überpünktlich fängt der Samstag an mit Trümmer auf der Greenstage. Mit ihrem gutgelaunten Indiesound sind sie genau das richtige, um nach einer langen Feiernacht gemütlich wach zu werden. Wir sind dagegen heute morgen vom Soundcheck von Jan Delay wachgeworden. Der Junge hat’s heute Abend auf jeden Fall vor 😉

Heute Nachmittag steht für uns ein Interview mit Adam Angst auf dem Programm. Da werde ich jetzt noch meinen Fragen den letzten Schliff geben, während Marie hier das Video zum gestrigen Tag fertig schneidet.

Bis später, liebste Leser!
Katha

Samstag, 13.19 Uhr – irgendwer lebt hier für HipHop 

Wenn man sich das Programm heute auf der Blue Stage ansieht, ist heute definitiv der Rap und HipHop Tag. Kontra K, SDP, 257ers, Alligatoah, Cro, KIZ, Jan Delay… Also über zu wenige Beats sollte sich heute niemand beschweren dürfen. Checkt auch mal die Homepage von ARTE. Da gibt es das ganze Wochenende über jede Menge Livestreams ganzer Konzerte. Lohnt sich!

Mein roter Faden fürs Interview mit Adam Angst steht inzwischen. Passend zu ihrem Auftritt auf der Red Stage, der in 5 Minuten startet. Gerade kommt sogar ein wenig die Sonne raus. Das wäre doch fein, wenn das mal so bleiben würde.

Bands, die ich heute neben Adam Angst auf jeden Fall sehen will: East Cameron Folklore, und ganz viele mehr. Ich muss jetzt zu Adam Angst, die fangen jetzt an!

Samstag, 14.09 Uhr – Ja wo ist denn nun Adam Angst?

Ja, auf so einem großen Festival kann man auch schon mal den überblick verlieren. Oder plötzlich unter akuter Farbenblindheit leiden. Habe ich vorhin geschrieben, dass Adam Angst auf der Red Stage spielen? Ja nee, es war dir White Stage. Und ich wundere mich bestimmt 10 Minuten lang über die gähnende Leere vor der roten Bühne, Glaube an Verzögerung und schaue deshalb noch mal auf der Blue Stage bei Tonbandgerät vorbei. Dort ist es richtig voll und das Hurricane Festival  tanzt sich bestens gelaunt langsam wach. Ich gönne es den Tonbandgeräten von Herzen. Aus der einstigen Schülerband ist mittlerweile wirklich eine unterhaltsame, und vor allen Dingen ernstzunehmende Deutschpopkapelle geworden.

Ich mache ein paar Fotos von feiernden Menschen und bewege mich dann langsam zurück Richtung Pressezelt. Wo mir dann um 13.52 Uhr endlich mein Irrtum bewusst wird. Ich glaube so schnell bin ich noch nie über das Infield des Festivals gerannt. In Gummistiefeln. Mein Grundschulsportlehrer wäre stolz auf mich gewesen. Passend zu  Ende von „Die Professoren“ stolpere ich außer Atem in das Zirkuszelt der White Stage und sehe immerhin noch den letzten Song des Sets. Lieber Adam Angst, es tut mir wirklich sehr leid. Dafür kocht die Stimmung im Zelt. Das Publikum quittiert das Ende des 30-minutigen Intermezzos mit lautstarken Zugaberufen.

Übrigens, wenn es hier ab und zu Tippfehler im Bereich der Groß- und Kleinschreibung gibt, liegt das an der Autokorrektur meines iPads. Die macht manchmal was sie will (aus Counting Crows zB auch Constitution Crows. Ja nee, is‘ klar.)

Samstag, 15.50 Uhr – Der Moment als wir mehr Angst hatten als Adam

Uns ist ein bisschen schlecht. Einmal wegen der wilden Riesenradfahrt, die wir gerade mit Adam Angst gemacht haben uns sonst, weil für ein paar Minuten nach unserem Interview nicht ganz klar war, ob das Tonaufnahmegerät denn auch wirklich aufgezeichnet hat. Holla die Waldfee und Halelujah, er ist zum Glück da, der Ton.

Das Interview im Riesenrad ist bisher sicher mein persönliches Highlight meiner gesamten Hurricane-Karriere. Eine Kamerafrau und ein Interviewpartner mit Höhenangst, ich mit leichter Motion-Sickness und ein Tourmanager, der einen riesigen Spaß daran hat, unsere Gondel wild im Kreis zu drehen. Dazu Sonnenschein und Kodaline auf der Green Stage. Läuft.

Kodaline kann ich Euch im übrigen auch nur wärmstens empfehlen. Die Iren macht wunderschönen Gitarrenrock mit herrlichen Melodien, der so richtig perfekt zum Hurricane Nachmittag passt. Genauso wie East Cameron Folklore, die ich gerade leider verpasse. Als nächstes steht für Marie und mich The Tallest Man on Earth auf dem Plan. Und essen! Jedenfalls sobald das flaue Gefühl in der Magengegend endlich wieder verflogen ist.

Cheerio!

 

Samstag, 17.31 Uhr – Yoga, satt und glücklich mit The Tallest Man on Earth

Ein Burrito vom Foodtruck und eine Handbrotzeit mussten es sein. Dazu noch die wunderschönen Klänge von The Tallest Man on Earth und ich bin wieder ein glückliches Hurricane-Mädchen. In die Stimme vom Frontmann vom Tallest Man on Earth möchte  man sich einfach nur reinlegen und einkuscheln. Dazu scheint hier gerade tatsächlich die Sonne, sodass sich ein gefühltes Viertel des Festivals auf dem Boden vor den Bühnen niedergelassen hat. Mit den warmen Strahlen im Nacken und feinster Musik von vorne lässt es sich wohl aushalten. Ganz entspannt.

Vor der blauen Bühne tobt derweil der Partymob. Vorhin mit SDP, jetzt mit den 257ers. Wer es dort durchgehend bis heute Nacht bei Jan Delay durchhält, hat meinen größten Respekt. Ich werde nachher wohl erst mal noch zu George Ezra auf der Green Stage bzw. Sheppard auf der White Stage huschen. Danach geht’s direkt weiter mit First Aid Kit, Die Antwoord und eventuell The Future Islands. Auf Farin Urlaub und Cro habe ich heute irgendwie nicht so die Lust. Aber vielleicht ändert sich das ja noch.

 

Samstag, 17.56 Uhr – Ich baue dir ein Haus aus Müll

…oder so ähnlich. Was in diesem Jahr beim Hurricane Festival wirklich auffällt, ist, dass es im Vergleich zur Vergangenheit auf dem Gelände wesentlich sauberer ist. Das mag zum einen an den riesigen Müllcontainern liegen, die statt der alten, unterdimensionierten Mülltonnen jetzt überall herumstehen. Den größten Teil trägt dazu aber wohl die Müllkolonne bei, die unermüdlich in Zweierteams über das Gelände marschiert, und bewaffnet mit Müllsack und Müllzange selbst kleinste Papierschnipsel und Strohhalme vom Eichenring aufsammelt. Wenn es nicht so staubig wäre, könnte man wohl glatt vom Boden essen.

Samstag, 18.09 Uhr – Unser nächster Videoblog ist online!

Fast hätte ich Euch dieses wunderschöne Werk von Marie und mir vorenthalten. Einen kleinen videografischen Einblick in unseren Tag gestern und den heutigen Vormittag bekommt ihr hier:

 

Samstag, 19.38 – Marie bloggt zum ersten Mal!

…aber das natürlich nur, weil die Kamera gerade mal zur Seite gelegt werden kann (und Katha das Ganze ja eh zu 100% Premium erfüllt.)
Eine Erfahrung die eben geprägt hat: Bin mit meiner Tasche durch die Kontrolle, stehe kurz neben einer seufzenden Ordnerin: „Die Fans hier machen mich fertig“, sagt sie. Ich „Wer, was, wie?“ Sie: „Hier, 257er. Wollen alle nur kloppen und saufen.“ Und ein bisschen so war das auch. Wie Katha diese „Kakophonie“ auch immer schön zu beschreiben weiß, habe ich sie heute das erste Mal so richtig erlebt. Links DUB FX mit echt fetter Show und dickem Beat und rechts die 257er, die mit Sicherheit auch abliefern – aber texttechnisch einfach nicht bei mir ankommen. Witzig ist das – keine Frage, aber beim ersten „DJ“-Set vergeht mir die Lust am zuhören und ich bin froh, dass DIE ANTWOORD gleich startet. Oder jetzt schon gestartet ist. Während ich hier texte. Man, das Leben als BloggerIN ist einfach hart. 😉

Bis später, Marie

Samstag, 20.35 Uhr – Kranker Scheiß, Die Antwoord

Was war das denn gerade bitte auf der Green Stage? Die Antwoord aus Südafrika haben hier gerade alles abgerissen, was man nur abreißen konnte. Irgendwo zwischen Elektrotrash und Softporno haben sie getwerkt, dass Miley Cirus nur noch vor Neid hätte erblassen können. Der Staub flog nur so durch die Luft und sorgte für den natürlichen Instagram Filter vor der langsam untergehenden Sonne. Jetzt noch schnell ein bisschen zu Cro und Farin Urlaub. Obwohl ich da ja eigentlich gar nicht hin wollte. Aber irgendwie ist gerade nichts besseres los. Bis später! Katha

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Samstag, 22.36 Uhr – Cro langweilig, Farin passt

Ich weiß wirklich nicht, was alle Leute so an Cro finden. Ja, der Panda war mal ne ganz nette Idee, aber Frittenbude hatten die schon lange davor. Und irgendwie ist das jetzt auch langsam alt. Nichtsdestotrotz war es vorhin bei Cro recht voll, auch wenn der Zulauf laut Marie deutlich geringer war als kurz vorher bei den 257ers.

Nach ein paar Songs bin ich lieber noch mal zurück zum Camp, um mir eine dickere Jacke zu holen. Es wird wieder frisch und die Nacht sicher „polarartig“, wie ein Fotograf hier in meiner Nähe vorhin verkündete. Wir werden sehen.

Farin Urlaub hat auf der Green Stage ebenfalls wieder gut vorgelegt, aber so richtig gekickt hat mich das auch nicht. Man muss ihm lassen, er ist mit seiner Band wirklich ein sehr guter Entertainer, ganz ähnlich wie Jan Delay oder… hm, mir fällt gerade niemand ein. Jemand, der die Massen sehr gut animiert und bestens unterhält. Das kann er wirklich sehr gut. Und auch seine Texte sind wortgewandt und witzig, allerdings kenne ich das alles schon so lange, dass mir da der Wow-Effekt einfach flöten gegangen ist. Sorry Farin!  Ist nicht böse gemeint.

So wie es sich gerade anhört, muss vor der Blue Stage mit KIZ gerade die Hölle los sein. Wenn ich Marie wiedergefunden habe, gucke ich mir das vielleicht doch mal an. Von weitem.

Samstag, 23.25 Uhr – Kein KIZ, dafür Bilder

Ich habe mich doch gegen KIZ entschieden. Sehen brauche ich sie auch nicht, denn ich höre die komplette Show sowieso durch die Zeltwand des Pressezelts. Stattdessen habe ich Euch lieber eine kleine (große) Bildergalerie vom Tag gebaut. – Katha

 

Samstag, 01.11 Uhr – Marteria, Marsimoto und ganz viele nackte Oberkörper

Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber Marteria geht einfach ab wie Schmidts Katze. Endlich wurde bei diesem Hurricane der Headliner sowohl auf musikalischer als auch unterhalterischer Basis seiner Rolle gerecht. Ab dem ersten Beat herrschte Ausnahmezustand und die Massen strömten stetig hin zur Green Stage, die in einem wahren Lichterfeuerwerk nur so glühte.

Marteria lieferte alle Tracks, die sich sowohl Fans als auch Mainstream-Hörer gewünscht haben. Zusätzlich stattete sein Alter Ego Marsimoto dann dem Hurricane auch noch einen etwa 20-minütigen Besuch ab. Wie passend, ganz in grün, grüner Samt, auf der Green Stage. Man hatte fast den Eindruck, dass mit der komplett grünen Beleuchtung sich nahezu synchron eine dicke Gras-Wolke über das Hurricane Festival legte. Aber vielleicht war das auch nur eine Sinnestäuschung. Bei so viel grünen Lichtstrahlen 😉

Das Publikum war in Marterias Händen wie Knetgummi und machte alles, was man ihm von der Bühne aus entgegen rief. Selbst die gefühlten Polartemperaturen hielten einige 1000 Besucher nicht davon ab, auf Kommando ihre T-Shirts auszuziehen und im Anschluss in der Zugabe auch noch wegzuwerfen. O-Ton Marteria: „Es ist ja ein Festival, ihr habt ja alle Wechselklamotten dabei!“ So kann man natürlich auch für Gänsehautmomente sorgen. Mir frieren jetzt schon die Finger beim Tippen halb ab, ich bin froh, noch eine Jacke, zwei Hoodies und zwei Shirts übereinander zu tragen.

 

Auf der Blue Stage rockt sich gerade Jan Delay warm, später machen die Irie Revoltés noch den Sack zu. Da das Pressezentrum jetzt gleich schließt, verabschieden wir uns hiermit vom Samstag und werden vielleicht auch noch ein wenig feiern. Oder schlafen. Wer weiß das schon so genau. Bis Morgen, ihr Herzchen.

Gute Nacht, Hurricane!

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