Bosse hebt wieder ab: Neues Album „Kraniche“ im März

Freude über Freude! Einer meiner liebsten deutschen Musiker, Axel „Aki“ Bosse, veröffentlicht am 8. März sein sechstes Album. Das gute Stück wird auf den Namen „Kraniche“ hören. Den Titelsong gibt’s schon zum Gratis Download und eine ausgedehnte Tour im Frühling darf natürlich auch nicht fehlen. Für LEISE/laut habe ich ein bisschen in meinen Bosse-Erinnerungen geschwelgt.
Bosses Musik hat mich bereits 2006 während einer endlosen Surfsession auf MySpace mit seinen direkten, einfach ehrlichen Texten überzeugt. Die darin herumfliegenden alltäglichen, aber trotzdem so perfekt beobachteten und filigran beschriebenen Bilder waren für mich etwas Neues. Etwas, das ich vorher so noch nie gehört hatte. Dazu die bodenständige, mitreißende Energie, gepaart mit einer ewig mitschwingenden Melancholie in den Melodien passte zu gefühlt zu jeder meiner damaligen Lebenslagen. „Kraft“ wurde für einige Monate mein Profilsong. Die Alben Kamikazeherz und Guten Morgen Spinner gehörten zu den wenigen Alben, die selbst in CD-Form für ein Jahr mit mir in die USA fliegen durften.

Umso mehr habe ich mich 2009 gefreut, als ich Aki am Telefon zu seinem damals neuen Album „Taxi“ interviewen durfte. Das ist inzwischen fast genau vier Jahre her. Es war mein allererstes Telefon-Interview und mein zweites Künstlerinterview überhaupt. Bis dahin hatte ich nur einmal Thees Uhlmann für einen Radiosender interviewt. Der Termin kam überraschend und unerwartet. Ich saß gerade an der Uni in einer sprachwissenschaftlichen Vorlesung, als plötzlich mein Handy klingelte und Bosses Manager mit mir den Termin ausmachen wollte. Ich musste schnell nach draußen rennen.

Für den Rest des Tages war ich unglaublich nervös. Ich hatte kein Aufnahmegerät und musste so einen Weg finden, wie ich das Gespräch wohl mitschneiden könnte. Nach gefühlt einer Millionen Testanrufe mit Freundinnen, saß ich dann letztendlich zwei Tage später dick eingepackt an meinem Schreibtisch in meiner eiskalten Altbauwohnung in Germersheim (draußen waren es frostige -18 Grad Celsius), hatte den Lautsprecher meines Handys eingeschaltet und filmte mich mit meiner alten Kamera dabei, wie ich eine gute halbe Stunde lang mit Aki Bosse über Plattenfirmen, Songtexte, emotionale Momente und seine  Lieblingsbars und Lieblingsorte in Hamburg quatschte. Dass Aki munter erzählte, dass er gerade zum Rauchen draußen war und sich jetzt mal in sein Auto gesetzt hatte, weil es draußen so kalt war, nahm mir etwas von meiner Nervosität. Nie wieder fiel mir das Kürzen eines Interviews hinterher so schwer. Das Ergebnis wirkt im Vergleich zu meinen Interviews heute fast schon etwas deletantisch und rumpelig, aber aller Anfang ist eben schwer.

2011 sah das schon ganz anders aus. Wieder durfte ich im Januar Bosse interviewen, dieses Mal zum Album „Wartesaal“. Und wieder war das Interview für mich ein besonderes: Es war das erste in einer professionellen Umgebung, mein erstes Interview als Volontärin der Neuen Osnabrücker Zeitung. Organisiert habe ich es allein, denn der Kontakt war tatsächlich durch meinen Blog entstanden. Die Mail der Promoterin war eine der ersten zehn Nachrichten, die überhaupt an LEISE/laut geschickt wurden. Wir quatschten über die neuen Songs, die organisatorischen Veränderungen (Bosse war wieder bei einem Majorlabel unter Vertrag) und die Videodrehs in Fernost.

Bosse hat das Talent, seine Alben immer dann herauszubringen, wenn bei mir gerade ein Neuanfang oder ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Taxi war der Soundtrack zu meiner Wiederankunft in Deutschland (und dem umgekehrten Kulturschock danach, an dem ich lange zu knabbern hatte), Wartesaal bestimmte die ersten Monate meines Volontariats. Jetzt, wieder fast genau zwei Jahre später, bin ich einfach nur gespannt, wie sich die neuen Songs anhören werden. Vielleicht wird Kraniche ja der Soundtrack zu meinen ersten Gehversuchen im ganz echten Arbeitsleben? 😉

Als kleinen Vorgeschmack hat Bosse bereits eine Akustikversion des Titelsongs „Kraniche“ auf Youtube veröffentlicht.

 

Wunderschön, nicht wahr? Damit man nun nicht den ganzen Tag auf Youtube herumhängen muss, um den Song zu hören, gibt es die mp3 des Tracks auf Bosses Facebookseite zum Free Download.

Live ist Bosse im April und Mai auf großer Tour. Die ersten Termine sind bereits ausverkauft. Für Bremen und Hamburg sind sogar Doppelshows angesetzt, um dem Andrang gerecht zu werden.

Bosse Tour 2013

10.04.2013 Mannheim – Capitol
11.04.2013 Freiburg – Jazzhaus
12.04.2013 Stuttgart – LKA Longhorn
14.04.2013 Saarbrücken – Garage
15.04.2013 Köln – Live Music Hall
16.04.2013 Dortmund – FZW
18.04.2013 Erfurt – HSD
19.04.2013 Leipzig – Werk II
20.04.2013 München – Muffathalle
22.04.2013 Nürnberg – Hirsch
23.04.2013 Frankfurt – Batschkapp – ausverkauft
25.04.2013 Hannover – Capitol
26.04.2013 Hamburg – Große Freiheit – ausverkauft
27.04.2013 Hamburg – Große Freiheit – ausverkauft
29.04.2013 Bremen – Schlachthof
30.04.2013 Bremen – Schlachthof
02.05.2013 Dresden – Alter Schlachthof
03.05.2013 Cottbus – Gladhouse
04.05.2013 Berlin – Columbiahalle

Fotos: Nina Stiller/Universal Music

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.