Fazit: Olympianominierung fürs Hurricane Swimteam – Hurricane Festival 2016

Ganz offiziell: Ich nominiere hiermit das Hurricane Swim Team 2016 für die nächsten Olympischen Festivalspiele. Nachdem das LEISE/laut U-Boot nun aus dem Matsch der Scheeßeler Seenplatte wieder aufgetaucht ist, kann ich jetzt endlich für Euch meine Eindrücke vom 20. Hurricane Festival zusammenfassen. Vorab: Trotz aller Wettereskapaden, Programmausfälle und Schlammlawinen war das Hurricane Festival 2016 auf seine ganz eigene Art eines der für mich schönsten und erinnerungswürdigsten Festivals, auf dem ich in den letzten 15 Jahren war. 

Donnerstag – Anreise oder Gewitter?

Das Auto schwer bepackt mit allerhand Camping-Equipment und noch mehr Kamera-Zubehör, steuern Katrin und ich am Donnerstag von Osnabrück gen Scheeßel.  Wir sind ein bisschen spät dran, die A1 ist natürlich dank Ferienbeginn grundverstopft und irgendwer da oben im Himmel ist sauer. Zumindest verfolgt uns beinahe die ganze Fahrt über eine Gewitterfront, deren Zentren auf dem Regenradar nicht nur über Osnabrück in dunkellila dargestellt werden. Das kann ja lustig werden. Wo habe ich noch mal meine Gummistiefel hingestopft?

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Irgendwie schaffen wir es durch den ganzen Anreisestau in Scheeßel doch noch zum Backstage Check-In. Sogar nur minimal nach der offiziellen Öffnungszeit, die uns schon die ganze Fahrt über auf der A1 beißend im Nacken saß. In Scheeßel ist das Gewitter tatsächlich entweder schon vorbei oder noch nicht angekommen, jedenfalls bekommen wir trockenen Fußes unsere Pässe und Bändchen. Nun schnell zum Presse-Campingplatz. Normal dauert das von hier aus höchstens 15 Minuten. Dass wir jetzt aber fast zweieinhalb Stunden brauchen werden, wissen wir noch nicht. Zu verdanken haben wir das einem Security, der uns kurz vor dem Ziel wohl missversteht (oder unseren Carpass nicht gesehen hat) und uns und zwei andere Autos nicht durch, sondern in die normale Parkplatzschlange winkt. Nun denn. Jetzt weiß ich nach 10 Jahren Hurricane auch, wo die äußersten Außengrenzen von P13, P11, Womo 1 und Womo 3 sind.

Ein lieber Secu zwischen P11 und P13 hat dann aber doch einen Plan und lotst uns zum Ziel. Als wir unser Zelt gerade aufgebaut haben und uns an der Kofferaumkante ausruhen, fängt es an zu tröpfeln. Keine fünf Minuten später geht die Welt unter. Sturm, Starkregen, Blitze und Donner ohne Ende. Hat uns die lila Gewitterzelle vom Abend jetzt doch wieder eingeholt? Der Wind schüttelt unser Auto richtig durch, während wir darin bis 3 Uhr morgens ausharren. Die Red Stage muss aus Sicherheitsgründen ihre Verkleidung im Sturm abwerfen und steht wie ein riesiges, nacktes Dino-Skelett im Scheinwerferlicht allein auf weiter Flur. Auf den Wegen um uns herum bilden sich langsam kleine Teiche. „Am sichersten seid Ihr im Auto!“, erzählt uns die Hurricane App immer wieder. Zum Glück haben wir eins.

Freitag – Aus der Sauna in die Matschbar

Was die Wolken am Abend auf uns niedergeworfen haben, will die Sonne heute wohl nicht auf sich sitzen lassen. Gut durch gebrutzelt geht es für uns bei fast 30 Grad und floridaähnlicher Luftfeuchtigkeit aufs Gelände. Erst mal einen Überblick verschaffen. So viel ist anders als sonst, alles ist wesentlich größer. Die typischen FOH-Tower vor der Green & Blue Stage gibt es nicht mehr. So hat man auch noch von ganz hinten freie Sicht auf die Bühne. Das Gelände vor der Red Stage ist jetzt gefühlt fast doppelt so groß. Und auch das Zelt der White Stage hat noch mal einen ordentlichen Wachstumsschub hingelegt.

Auf dem Gelände herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Oder besser nach dem Sturm. Überall wird noch gewerkelt und wieder aufgebaut, was das Gewitter in der Nacht weggehauen hat. Einige Bands nutzen die Gelegenheit, ebenfalls das noch leere Gelände zu erkunden. Für die kleinen Kinder einer Sängerin sind die riesigen Pfützen auf der Wiese bei der Hitze ein willkommener Planschbeckenersatz.

Gut Ding will Weile haben

Der Einlass wird nach hinten verschoben. Immerhin sehe ich Schmutzki noch kurz beim Soundcheck, bevor ihr Auftritt abgesagt wird. Derweil vertreiben Walking Acts den vor den Einlassschleusen wartenden Hurricanianern ein wenig die Zeit. Besonders allerliebst sind diese Omas, die auf ihren Einkaufswagen mit ordentlich Swag der Menge einheizen.

Oma Walking Act Hurricane Festival 2016 Freitag

Dann geht es irgendwann auch endlich los. Die Schleusen öffnen, die Menge stürmt das Gelände. Endlich Festival! Katrin und ich laufen mit unseren Kameras über den Platz, fangen die gute Stimmung ein und freuen uns, so viele gut gelaunte Menschen um uns herum zu haben.

Zum ersten Mal seit 2010 mache ich keinen Liveblog vom Hurricane, weil wir stattdessen so viel wie möglich im Video einfangen wollen und beim Festival offiziell hinter die Kulissen blicken dürfen.  Also hüpfe ich mit meiner GoPro bei Royal Republic durch die Menge, hinüber zur Riesenrutsche und den Food Trucks. Das Licht ist herrlich, die Stimmung wunderbar. Katrin und ich fangen gerade noch ein paar Food-Szenen ein, als ich zwischen den Trucks Dannie sehe, mit der Marie und ich im letzten Jahr ein Interview über das neue Food-Konzept auf dem Hurricane Festival geführt haben. Juhu, Familientreffen!

Mädels, lauft!

Nach einer sehr herzlichen Begrüßung verfinstert sich plötzlich ihr Gesicht. Es dauert eine Sekunde, bis ich checke, dass sie gerade eine Nachricht über Funk ins Ohr bekommt. „Ich habe einen Tipp für Euch. Lauft, bringt Euch in Sicherheit, das Gelände wird voraussichtlich in 10 Minuten evakuiert,“ sagt sie uns. „Oh, dann gehen wir halt ins Pressezelt,“ zucke ich mit den Schultern. „Nein, sucht Euch einen Container oder geht ins Auto. Nicht ins Zelt. Das ist zu gefährlich. Die Unwetterwarnung hat es in sich.“

Mit diesem Informationsvorsprung laufen wir schnurstracks über das ganze Gelände zum Pressezelt. Als wir gerade am Eingang ankommen, wird das Programm um 18 Uhr auf der blauen Bühne unterbrochen und die Evakuierung bekanntgegeben. Im Pressezelt schnappt sich jeder seine Klamotten und läuft durch den beginnenden Regen und die ersten zuckenden Blitze zum Campingplatz. Die Security lotst uns durch das Backstage der Red Stage und für eine Sekunde überlege ich, die dort umherstehenden Jungs von Pennywise zu fragen, ob wir uns nicht einfach zu ihnen in den Tourbus setzen und in Sicherheit bringen können. Aber der nächste Donner treibt mir die Idee schnell aus und Katrin und mich auf die Ladefläche unseres Kombis.

Und nun? Unsere Autobehausung wird kurzerhand zum Schnittplatz umfunktioniert. Wenn wir schon nicht weiter filmen können und die nächsten zwei Stunden hier sitzen müssen, können wir ja wenigstens   schon mal das Video des Tages schneiden. Irgendwann hört der Regen auch wieder auf und mit dem Rohschnitt auf der Festplatte stapfen wir gegen 20.30 Uhr zurück aufs Festivalgelände.

Endlich Musik

Das hatte ich bisher auch noch nie, dass sich meine Musikbilanz am ersten Festivalabend gerade mal auf zwei Songs beläuft. Das war’s. Und das muss sich dringend ändern. Zum Glück ist das Programm nicht abgesagt, sondern nur weiter nach hinten verschoben. Also sehe ich tatsächlich fast das komplette Set von Annenmaykantereit. Ich ahne schon, dass das vermutlich eines der wenigen Konzerte sein wird, die ich während des Festivals nahezu ganz sehe.

Trailerpark hören wir aus dem Pressezelt, Rammstein sehen wir aus der Ferne. Irgendwann müssen wir ja auch noch mal was essen, schließlich sind wir vor dem Regen nicht dazu gekommen. Während KIZ später wieder auf der Blue Stage den Weltuntergang besingen, stehe ich im Pressezelt neben der Bühne und starre auf einen Download-Balken für ein paar Videoschnipsel, der sich einfach nicht schneller bewegen will. Immerhin höre ich die Bands hier und sehe, wie sich der Falschgeld- und Konfettiregen über dem Publikum ergießt. Das passt schon.

Irgendwann ist der Download auch endlich fertig, Katrin und ich todmüde. Auf dem Rückweg zum Camp sehe ich immerhin noch „Bro Hymn“ von Pennywise. Wie ich später erfahre, habe ich bei dem Set wohl nicht so viel verpasst. Aber von wem kann man schon erwarten, dass er nachts um 2.45 Uhr noch eine perfekte Show abliefert. Das sind ja auch nur (ältere) Menschen.

Welcome to the #HurricaneSwimTeam – Samstag

Als ich Samstag aufwache, prasselt ein schwerer Schauer und Starkregen nach dem anderen auf unser Auto. Wie sollen wir denn da heile rüber zum Pressezelt kommen und unser Video hochladen? Oder weiter filmen? Katrin kommt zu mir ins Auto geklettert. Aus unserem Nachbarwohnmobil hören wir, dass der Einlass auf 15 Uhr verschoben ist. Und nun? Hilft ja nix, das Video soll fertig sein. Also eröffnen wir wieder unser Auto-Büro und schneiden uns durch den Regen.

Etwas später wagen wir uns doch mal aus unserem trockenen Kokon in die Matschwüste. Das Video lädt sich schließlich nicht nur durch gutes Zureden und Telepathie auf die Rechner der Hurricane-Kollegen. Auf dem Weg zum Pressezelt waten wir eigentlich nicht über einen Campingplatz oder ein Festivalgelände, sondern durch ein ausgewachsenes Hochmoor mit integrierter Seenplatte. Über den Besucherbereich vor der Red Stage ergießen sich Niagarafälle, ein riesiger Leiterwagen mit unzähligen Strohballen steht bereit. Im Backstage der blauen Bühne steht das Sanizelt völlig unter Wasser. „Bitte nicht vom Beckenrand springen,“ scherzt einer der Sanitäter per Megafon. Seine Kollegen haben aus weißen und blauen Gummihandschuhen Schwimmbahnen abgesteckt. Ins Pressezelt kommt man nur noch über eine schmale Brücke aus Holzpaletten. Oder per Kanu.

Der Steg zum Pressezelt.
Der Steg zum Pressezelt.

 

Bitte nicht vom Beckenrand springen!

Immerhin regnet es nicht mehr. Oder nicht mehr so doll. Überall werkeln Menschen auf Hochtouren. Pumpen, wischen, legen trocken. Das Programm soll mittlerweile ab 16 Uhr weitergehen. Wir laufen mit der GoPro und unseren Handys über den großen Campingplatz. Auf dem Weg kommen uns jede Menge abreisende Besucher entgegen. Die Nacht war einfach zu hart. Das Gelände der Campingflächen ist ein einziges Schlammloch, durchsetzt mit teils knietiefen Teichen. Unzählige Zelte sind abgesoffen, Schlammmonster kommen uns entgegen geschlittert.

Womit ich gar nicht gerechnet habe: Die Stimmung ist hervorragend. Wenn es kein Programm auf den Bühnen gibt, denkt man sich eben selbst was aus. Einige Leute üben sich im Matsch-Angeln, andere bieten Schwimm- und Segelkurse auf ihren Campingplätzen mit Meerblick an. Luftmatratzen und andere Unterlagen mit Auftrieb werden zu Booten, mit denen man die neuen Gewässer erkundet. Auf einer Kreuzung stehen etwa 300 Leute und feiern die Performance von „Schlammstein“, inklusive improvisierter Feuershow.

 

Hurricane Bands? Nein, Starkregen.

Mittlerweile ist der Einlass auf 20 Uhr verschoben. Aber es sieht wirklich so aus, als ob gespielt werden kann. Das Gelände ist begehbar, das Nichtschwimmerbecken vor dem Sanizelt verschwunden und selbst der Teich vor dem Pressezelt ist trocken gelegt. Einige Feuerwehrmitarbeiter schippen gerade per Hand die letzten Pfützen weg. Frank Turner hat mit seinen Sleeping Souls aufgebaut und Soundcheck gemacht. Alle sind heiß, dass es gleich endlich losgeht. Die Foodtrucks haben ihre Kochgeräte angeworfen und sind voller Vorfreude, gleich endlich hungrige Mäuler stopfen zu können. Auch unser Matschvideo des Tages ist so gut wie fertig geschnitten. Es fehlt nur noch ein kleiner Aufsager, den wir auf dem leeren Infield drehen wollen, bevor das Programm losgeht. Die Bandfotografen unterschreiben gerade nacheinander ihre Fotoverträge für The Prodigy, als es plötzlich wieder zu regnen beginnt…

Rien ne va plus

Aus leichtem Tröpfeln wird um kurz vor 20 Uhr binnen Minuten ausgewachsener Starkregen. Jungs und Mädels, wer hat denn da eben bitte seinen Teller wieder nicht leer gegessen? Es ist kaum zu fassen, aber alles, wirklich fast alles,  was über den Tag auf dem Hurricane mühsam abgetrocknet und begehbar gemacht worden war, ist binnen einer guten halben bis Dreiviertelstunde Dauerregen wieder völlig überflutet. Man möchte weinen, aber das Gesicht ist vom ganzen Regen schon nass genug.

Hurricane goes Woodstock

Ein wenig konsterniert gehen Katrin und ich zurück in unser Camp. Und jetzt? Da hilft nur noch Wein. Oder Bier. Oder beides. Die Veranstalter haben als Programm-Alternative die Motorbooty-Party auf dem Hurricane Campingplatz schon früher an den Start gebracht. Mal sehen, was dort so geht. Dicker Pulli und volle Regenmontur wieder an und ab.

Ich glaube in Woodstock wurde nicht schöner gefeiert. Auf dem Playground ist vor der DJ-Bühne so viel los, wie bei anderen kleinen Festivals am ganzen Wochenende nicht. Liebstes Hurricane und liebste Hurricanianer, deshalb mag ich Euch seit 2005 so sehr ♥️ Einige tausend klatschnasse Menschen in Regenponchos hüpfen fröhlich durch den Matsch auf der Tanzfläche oder tanzen auf den Picknicktischen und Bänken vor den Food Trucks. Abriss total, mit allerbester Laune und allerbester Musik. Stress oder miese Gesichter? Fehlanzeige. Stattdessen haben sich alle sehr lieb. Und als „Umbrella“ gespielt wird, stehen plötzlich gefühlt 10 Leute zusammen mit Katrin und mir unter unserem Schirm.

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Wann kommt die Sonne? Na am Sonntag.

Und ganz so, als wäre gestern nicht die Welt unter gegangen, strahlt uns am nächsten Morgen unschuldig die Sonne entgegen. Na endlich! Das wird ein guter Tag. Vielleicht sehe ich heute ja sogar noch ein paar Bands?

Nach einem super Frühstück auf dem Playground gehen wir wieder ins Pressezelt und schneiden unser Partyvideo von letzter Nacht zusammen. Dabei spielt nebenan auf der Blue Stage I Am Jerry. Angenehm.

Mit der Bergrettung aus dem Harz

Wie an jedem Festivalsonntag geht alles wieder viel zu schnell vorbei. Plötzlich ist schon wieder Pressekonferenz, wo sich der Veranstalter und die Leiter der Einsatzkräfte den Journalisten stellen. In all meinen Hurricane-PKs habe ich noch nie so traurig dreinblickende Veranstalter erlebt. Die Einsatzleiter von DRK, Feuerwehr, Polizei und Co. sprechen zwar mit Humor, doch man sieht, was für eine harte Nacht sie hinter sich haben.

Das THW ist mit Pumpwerk angerückt, mit dem sonst ganze Stadtteile bei Großfluten leer gepumpt werden. Das Rote Kreuz hat Verstärkung angefordert, unter anderem von der Bergrettung aus dem Harz, die tags zuvor mit geländegängigem Gerät angerückt sind. „Die Rettung zu Wasser und zu Land konnten wir sicherstellen“, scherzt die leitende Notärztin. Auch der Leiter vom DRK witzelt, dass sie glücklicherweise in ihren Bereichen keine Schwimmerbecken mehr abstecken mussten. Dafür erstreckt sich jetzt auf den Wiesen hinter der Blue Stage eine ausgewachsene Seenplatte. Die Scheeßeler Hörn sozusagen.

Mit der Absage des Schwesterfestivals Southside schätzt FKP den eingefahrenen Verlust auf 15 bis 20 Millionen Euro. Man sei zwar versichert, aber es werde erst mal noch eine Weile dauern, bis das alles sortiert ist. Deshalb startet am Montag auch nicht wie sonst üblich der Vorverkauf für das kommende Jahr. Aber man wolle sich auf jeden Fall etwas für die Besucher überlegen, um ihnen entgegen zu kommen. Ein feiner Zug, von dem sich andere Veranstalter sicher noch eine Scheibe abschneiden können.

Die Highlights zum Finale

Da ich ja keinen Liveticker schreibe, habe ich jetzt endlich Zeit, mir ein paar Bands anzusehen. Wanda zum Beispiel. Katrin und ich hören uns ein paar Songs der Wiener an, die vom Publikum hart abgefeiert werden. Dann gehen wir aber doch lieber weiter rüber zu Bosse. Ich mag Aki so unglaublich gerne, weil er einfach einer der sympathischsten und natürlichsten Künstler ist, die ich jemals erleben durfte. Wenn er sich versingt, dann hat er die niedlichsten Entschuldigungen auf Lager, die man sich vorstellen kann. Hier will ich bleiben. Und Bosse darf auch gerne den ganzen Abend weiter auf der Bühne bleiben.

Der CampFM Song 2016

Ein kleines Film-Date haben wir an diesem Abend aber doch noch: Wir haben die Ehre, für CampFM das Musikvideo zum offiziellen Hurricane Song 2016 zu drehen: „Am sichersten seid Ihr im Auto“. Den Song hat das CampFM-Team während der Unwetter gemeinsam mit den Festivalbesuchern geschrieben. Über 1000 Whatsapp-Nachrichten trudelten dafür mit Textvorschlägen ein.

Mit Stoffi und Fabian geht es kurz vor dem Deutschlandspiel zu unserem Camp. Drei Durchgänge, fertig. Und es hat es ich gelohnt. Der Song ist jetzt seit knapp 24 Stunden bei Facebook online und hat dort schon unglaubliche 240.000 Klicks.

It’s a final countdown

Die letzten Stunden auf dem Festival sind immer wie ein Zeitraffer. Noch schnell ein paar Songs bei von Brücken genießen, das Video fertig schneiden, dabei Two Door Cinema Club durch die Wand des Pressezelts hören. Dann doch wieder raus, die Getränkemarken müssen schließlich aufgebraucht werden. Feierei bis zum Abwinken bei Deichkind. Zum ersten Mal habe ich an diesem Wochenende mein altes, herzhochhüpfendes Festivalfeeling, wegen dem ich seit 15 Jahren immer wieder diesen Kram mitmache.

Mein persönliches großes Finale gibt es mit Lachsdöner und Crepe bei Mumford & Sons. Auch wenn der Herr Sänger relativ distanziert wirkt, schafft die Musik es doch, sich bei mir ganz tief ins Herz zu bohren und mich für ein paar Augenblicke ganz weit weg zu beamen.  Der Himmel ist sternenklar. Die Sonne ist gerade über der Green Stage untergegangen. Die Welt ist wieder in Ordnung.

 

Liebes Hurricane

Das war sicher nicht der 20. Geburtstag, wie du ihn dir vorgestellt hast. Aber du hast gezeigt, dass du ganz zurecht seit 2005 mein Lieblingsfestival bist. Dein Team ist großartig, immer transparent und kümmert sich rührend um das Wohl und die Sicherheit seiner Besucher. Während andere Festivals lieber ankündigen, die Preise zu erhöhen, kommt Ihr den Leuten sofort entgegen und zeigt, dass Ihr sie versteht. Und auch deine Besucher sind mir ein liebgewonnenener Chaoshaufen, den man einfach (bis auf natürliche Ausnahmen) gern haben muss. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr! Happy Birthday, Hurricane!

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7 Kommentare auch kommentieren

  1. Gunnar sagt:

    Ganz toll geschrieben, macht wirklich Spaß den Text zu lesen und du sprichst mir da aus der Seele. War sehr nett euch kennenzulernen und als Nachbarn zu haben. Wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg mit dem Blog und der Liebe zur Musik. Hier schaue ich gerne wieder vorbei.

    1. Danke <3 Das freut mich sehr. Ich hoffe, Ihr seid noch gut nach Hause gekommen 🙂

    2. Daniel sagt:

      Ich würde die Worte von Gunnar gerne Unterstreichen.

      1. Lieben Dank dir! 🙂 Ihr wart übrigens auch sehr liebe Nachbarn. Ein bisschen Feierei muss ja auch mal sein 😉

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