Die Maiwoche ist vorbei. Während die Innenstadt dank des Regens schon recht früh wie leergefegt war, ließen ein paar Hundert Leute an der Timezone Bühne den Abend noch gemütlich ausklingen. Dabei hätte das Programm nicht kontrastreicher sein können: Poppunk von Hi!Spencer trifft Indie Pop von Joga Club, der wiederum von der vollen Portion Noise und Metal von Iron Walrus abgelöst wird.
Das Wetter ist auch Schuld daran, dass ich es nicht rechtzeitig zur Bühne schaffe. Hi! Spencer verpasse ich leider, aber der Wolkenbruch hat noch ein Einsehen mit mir, sodass ich wenigstens noch drei oder vier Songs von Joga Club sehe. Respekt an die Band: Ihr Keyboarder hatte einen Bandscheibenvorfall. Doch anstatt den Gig abzusagen, haben sie sich Ersatz besorgt, und Herr Original Keyboarder spielt zumindest ein ganz paar Songs auf dem Akkordeon.
Iron Walrus
In der Umbaupause tauscht sich das Publikum auf dem Ledenhof gefühlt einmal fast komplett aus. Als das Licht ausgeht, donnern Iron Walrus los, als ob sie mit ihren runtergestimmten Gitarren erst mal auf dem Platz aufräumen wollten. Oder dem Gewitter vom Nachmittag mal zeigen, was ein richtiges Gewitter ist. Oder das Publikum massieren und gleichzeitig begeistern. Was auch immer ihre Mission ist, sie funktioniert. Die Menge ist verzückt, schüttelt fleißig das mal mehr, mal weniger vorhandene Haupthaar und genießt mit wahlweise mit frisch gezapften Pils oder dem aus der 0,5er Dose den Abend.
Die eisernen Walrösser beeindrucken nicht nur mit ihren schwarzen Masken, sondern auch mit ihrer Energie. Da ist es fast schade, dass sie nur eine knappe Stunde spielen. Denn eigentlich ist die Timezone Bühne doch erst jetzt richtig warm gespielt. Ich hoffe sehr, dass sie im nächsten Jahr wieder ihre Zelte auf dem Ledenhof aufschlagen darf. Von allen Bühne auf der Maiwoche hatte diese auf jeden Fall die beste Location, gefolgt von Marktplatz und Neumarkt. Also Daumen drücken für 2017.