Musik & Du: The Right Music for Travelling

Urlaubsgefühle – Welchen Song hast du im Urlaub rauf und runter gehört und was verbindest du damit? Das möchte die liebe Maribel Skywalker in ihrer Blogparade „Musik & Du“ diesen Monat gerne wissen. Hier musste ich nicht lange überlegen: „Cruise“ von Florida Georgia Line.

Endlich habe ich auch mal Zeit, einen Beitrag zu Musik & Du beizusteuern. Ob freiwillig oder unfreiwillig, beinahe jeder Urlaub hat am Ende seinen ganz eigenen Soundtrack. Bei mir entsteht der perfekte Soundtrack meist rein zufällig und verfolgt mich dann noch Jahre später – im positiven Sinne. Zu diesen unfreiwilligen Urlaubsohrwürmern, den ich heute nicht mehr missen möchte, gehört für mich ganz ohne Frage der Song „Cruise“ von Florida Georgia Line. Ein kitschiger Track aus der Ecke des Bro‘ Country, der hier in Deutschland vermutlich niemals einen Fuß an die Erde bekommen würde.

Im November 2013 habe ich mit einer sehr guten Freundin einen absolut fabelhaften Roadtrip durch die Südstaaten der USA gemacht. Wir hatten nicht viel Zeit, dafür umso mehr Strecke vor uns: Georgia, North Carolina, Tennessee, Arkansas, Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama, Georgia. Und das alles in 10 Tagen.

Wir hatten zwar auch selbst Musik dabei, aber fanden es beide viel spannender, die lokalen Radiosender laufen zu lassen. Und wie das in den Südstaaten eben ganz klischeehaft ist, jagt eine Country Station die nächste. So begleiteten uns Tim McGraw, Taylor Swift, Luke Bryan, Carrie Underwood und Co. mit allerlei Honky Tonk ab der ersten Meile, die wie wir in unserem feschen, weinroten Ford Fusion durch die Great Smokey Mountains zurücklegten. Insgeheim genoss ich das sehr. Ich habe insgesamt gut 3,5 Jahre meines Lebens in den USA verbracht, davon einen Großteil in südlichen Gefilden. High School, Urlaube, Studium, Hochzeiten. Ein Teil von mir ist dabei aus mir eigentlich vollkommen unerklärlichen Gründen heimlich zum Country Girl geworden. Mit schrägen Country Songs über endlose Landstraßen zu fahren, fühlt sich daher für mich immer ein wenig so an, als würde ich nach einer sehr langen Reise wieder nach Hause kommen.

2008/09 habe ich mir Taylor Swift mit nach Deutschland genommen, fünf Jahre später sind es Florida Georgia Line. Richtig bewusst höre ich „Cruise“ zum ersten Mal in einer überfüllten Bar in der Bourbon Street in New Orleans, ein Miller Lite in der Hand und jede Menge Beads (Partyperlen) um den Hals. Auf der Leinwand hinter dem DJ laufen dazu Ausschnitte aus dem Remix-Musikvideo. Mit Nelly. Die gut angetrunkene Partymeute singt begeistert lauthals mit und wir können eigentlich gar nicht anders, als uns auch mitreißen zu lassen.

Als wir am nächsten Tag weiterfahren, hören wir plötzlich überall nur noch Florida Georgia Line. Nicht nur „Cruise“, sondern auch „Round Here“, „Get your shine on“ und viele andere Stücke. Eigentlich waren sie schon die ganze Woche da, wir hatten bis dahin nur noch kein Erlebnis, das wir aktiv mit einem dieser Song verknüpften. Das ist nun anders.

„Cruise“ fährt mit uns zurück nach Deutschland. Jedes Mal wenn ich den Song jetzt höre, rieche ich automatisch die kühle Herbstluft, sehe den Nebel und die Wolken über dem Coastal Highway am Golf von Mexiko, schmecke den künstlichen Käse der Cheetos, unsere Peanut Butter Jelly Time Sessions im Auto, habe Lust auf Root Beer oder Margaritas, Dr. Pepper und natürlich Mountain Dew. Ich spüre die warme Sonne auf meiner Haut, während wir in Shorts mit dem Fahrrad am Strand von Galveston Island, TX entlang fahren, spüre den eiskalten, winterlichen Regen in meinem Gesicht, als wir in Murphy, NC bei meiner alten Gastfamilie den Proviant ins Auto laden. Mich füllt die Sehnsucht nach der Weite, der Einsamkeit, der Landschaft. Ja, ich bekomme ein bisschen Heimweh.

2 Kommentare auch kommentieren

  1. Toller Post und tolle Geschichte. Da bekommt man gleich das Gefühl dabei gewesen zu sein 🙂 Freue mich auch sehr, dass du dabei bist diesen Monat 🙂

    Ahoi <3

  2. Lenny sagt:

    Hallo! Konnte mich in vielen Gedanken dieses Artikels wiederfinden. Ich finde es immer sehr spannend, wie bestimmte Phasen unseres Lebens ihren eigenen Soundtrack bekommen. Bei mir sind das zumeist nicht nur Songs aus dem Radio, sondern die Auswahl ist immer recht ausgeglichen mit Liedern auf die ich sonst irgendwie stoße. lg Lenny

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