Am vergangenen Samstag haben die Donots ihren 20. Band-Geburtstag gefeiert. Beim Grand Münster Slam in der ausverkauften Halle Münsterland zelebrierten die Ibbenbürener Jungs mit Tim Vantol, CJ Ramone, The Subways und 6500 Fans ihr Bühnenjubiläum. Dank der SEAT Music Experience waren Bine und ich nicht nur beim Konzert dabei, sondern durften uns über einen ganz besonderen VIP-Donots-Tag freuen.
Anreise, Hotel, Meet&Greet, Verpflegung, VIP-Ticket, Aftershow. All das steckte in unserem großen Gewinnpaket, welches ich über ein Gewinnspiel vom Musikexpress und Seat gewonnen hatte. Also ein Tag Kurzurlaub in Münster, kann man ja mal machen 😉
Wir reisen mit Stil… oder so.
Mit dem Zug geht es am frühen Samstagnachmittag Richtung Münster. Von Osnabrück aus haben wir es ja nicht so weit. Etwas gestresst machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Mit dem Auto, denn man will es ja bequem haben. Zufällig ist natürlich ausgerechnet dann, wenn man es eilig hat, das Parkhaus am Bahnhof voll. Das war es vorher noch nie, da bin ich mir sicher. Stau. Noch 13 Minuten bis zur Abfahrt. Während Bine schon mal los spurtet und unsere Tickets vom Automaten abholt, bekriege ich den silbernen Golf an der Schranke neben mir, der sicher schon zwei Minuten länger als ich in der Schlange wartet. Ich ergattere tatsächlich das nächste Parkticket und wie durch ein Wunder, finde ich auch sofort den wohl einzigen freien Parkplatz. Noch 6 Minuten bis zur Abfahrt.
Irgendwie geht alles doch noch gut und irgendwie landen wir zwei dann auch auf unseren reservierten Plätzen im IC nach Münster. Nach der zwanzigminütigen „Weltreise“ ist die Fahrt auch schon wieder vorbei. In der Bahnhofshalle erwartet uns bereits eine halbe Armada aus SEAT-Fahrern in schwarzen Anzügen, von denen uns einer – nennen wir ihn James – direkt in unser Hotel chauffiert.
Wir residieren im Mövenpick Hotel Münster, wo man uns, sehr freundlich, erst einmal mit einem Glühwein begrüßt. Ein Kuriosum: Die Schließanlage unseres Zimmers in defekt, sodass wir ab sofort jedes mal von einer Dame des Hotelpersonals – nennen wir sie Jamie – aufs Zimmer gebracht werden müssen. Rund um die Uhr.
Donots Parkplatzkonzert und Meet & Greet
Nachdem das Bruttogesicht aufgelegt und die Geburtstagsklamotten angezogen sind, geht es dann für uns und die 18 anderen Gewinner mit unserem jeweiligen James auch schon schnell zur Halle Münsterland. Ein Vögelchen hat uns gezwitschert, dass die Donots als kleine Überraschung für die wartenden Fans einen kurzen Parkplatz-Gig spielen wollen. Den will man uns natürlich nicht vorenthalten.
Vor der Halle warten bereits ungefähr 100 Fans, ganz brav in einer ordentlichen Schlange. Der auf dem Vorplatz abgestellte LKW bleibt von ihnen größtenteils unbeachtet. Als eine halbe Stunde später dann die Seitenplane fällt und die Donots mit einem Gitarrengewitter ihr Miniset aus drei Songs eröffnen, sind die meisten von ihnen völlig perplex. Es dauert einen kurzen Moment, bis sie dann doch ihre Plätze in der Schlange verlassen und sich in den kleinen Pit vor dem LKW stürzen. Die Aufwärmgelegenheit ist bei der Kälte mehr als willkommen und für 15 Minuten verwandelt sich der Vorplatz der Halle Münsterland in einen kleinen Punk-Schuppen.
Im Gänsemarsch geht es anschließend durch den Backstage-Eingang in die Halle. In einem Flur wartet unsere ganze Gewinnerhorde auf die Band. Meet & Greets sind immer so eine Sache. Entweder Band und Fans stehen sich betreten gegenüber, alle schweigen peinlich berührt oder stellen sinnlose Fragen… oder es mischt sich locker und alle quatschen durcheinander mal mit dem einen, mal mit dem anderen. Zum Glück ist letzteres der Fall. Die Donots bringen noch eine Kiste Bier mit, Schlagzeuger Eike erzählt Bine und mir, wie er auf die LKW-Idee gekommen ist und das SEAT-Kamerapersonal macht fleißig gestellte sowie ungestellte Fotos und Videos.
Countdown mit Tim Vantol, CJ Ramone und The Subways
Noch einmal kurz alle Händeschütteln, winken und eine gute Show wünschen, bevor wir mehr oder weniger direkt über den Bühnenaufgang in die noch komplett leere Halle gehen dürfen. Der Anblick ist beeindruckend. Mit der riesigen Bühne im Rücken und der noch viel größeren, leeren Halle vor Augen kommt man sich plötzlich richtig klein vor. Die Vorfreude steigt.
Nach einem kurzen Snack an der Wurstbude, stapfen wir zurück durch die Halle, vorbei an den ersten hereingestürmten Fans, die sich die besten Plätze schon gesichert haben. Für uns und all die anderen Menschen mit roten Bändchen ist ein ganzer Block auf der Tribüne reserviert, wo wir uns ein paar Plätze mit unseren Jacken sichern. Ganz so, als ob es Poolliegen auf Mallorca wären.
Noch fix mit Getränken aus der Lounge versorgt und mit einer weiteren (auf Wunsch) veganen Currywurst, bevor wir uns dann auch schon vom Niederländer Tim Vantol um den Finger wickeln lassen. Der smarte Singer-Songwriter mit der herrlich rauen, warmen Stimme gibt zwanzig Minuten lang alles und wird von der bereits sehr gut gefüllten Halle gebührend gefeiert. CJ Ramone tut es ihm wenig später gleich und schaufelt noch mal eine fette Schippe Punk oben auf das Bühnenparkett. Die Menge pogt sich gemütlich warm und freut sich des Lebens. Als letzter Anheizer des Abends machen The Subways ihrer Rolle alle Ehre und bringen die Halle bereits vor dem Hauptact schon richtig zum Ausrasten.
Durchdrehen = Donots
Pünktlich um 21.30 Uhr starten dann die Donots in ihre Jubiläumsshow. Wenn das Publikum bei The Subways ausgerastet ist, ist es jetzt ab der ersten Sekunde in Ekstase. Auf der Tribüne ist es gefühlt genauso voll wie im Innenraum und man hat aufgrund der relativ geringen Höhe und der Nähe zum unter sich springenden Publikum das Gefühl, auf einer riesigen Welle der Glückseligkeit zu surfen. Klingt kitschig, ist aber so. Die Donots donnern aufgekratzt durch ihr Programm, bringen bestens gelaunt einen schrägen Spruch nach dem anderen peitschen die Stimmung weiter nach vorne. Moshpit, Circle Pit, Rudern, Crowdsurfen. Zwischendurch muss unterbrochen werden, weil sich der Pit in den ersten Reihen tatsächlich zu einer Art Höllenschlund entwickelt. Irgendwann sieht man einen kleinen Grund: In der ersten Reihe hatte bis dahin tatsächlich ein Fan im Rollstuhl tapfer ausgehalten. Die Band ist bei so viel Todesmut völlig perplex und lädt den jungen Mann spontan ein, den Rest des Konzerts von der Bühne aus mit anzusehen.
Das gesamte Konzert ist gespickt mit kleinen Geburtstagsüberraschungen. Sei es ein Duett mit CJ Ramone auf der Bühne oder neue Songs aus dem kommenden Album „Karacho“, ein erneuter Knicklichtersturm oder Ingos halsbrecherische Crowdsurfing-Aktion mit einer Sahnetorte, die er in der Mitte der Halle einem anderen Geburtstagskind genüsslich ins Gesicht klatscht. Die Band würde am liebsten acht Stunden lang spielen und bei all dem Beifall und all dem Klamauk sieht es hin und wieder so aus, als ob das auch gelingen könnte. Momente der vollkommenen Ekstase wechseln sich mit rührenden Gänsehautmomenten ab. Als zum Schluss der komplette Saal immer weiter aus vollem Hals „Hold on, hold on“ singt, stehen nicht nur dem Donots-Frontmann Ingo tatsächlich die Tränen in den Augen. Ein hochemotionaler Abschluss eines emotionsgeladenen Konzerts.
Auf dieser Welle des Hochgefühls surfend klingt unser Abend dann ganz gemütlich auf der Aftershow aus. Gegen vier Uhr morgens fährt uns ein James im Anzug wieder zurück ins Hotel, eine Jamie bringt Bine und mich auf unser Zimmer. Das Frühstück am nächsten Morgen (oder sagen wir lieber Brunch?) macht uns wieder zu menschlichen Wesen.
Wer das Konzert verpasst hat, hat am 28. Dezember noch mal eine kleine Chance. Dann spielen die Donots in traditionelles Jahresabschlusskonzert im Rosenhof Osnabrück. Tickets gibt es beim Merchcowboy.
Schade, dass ich es verpasst habe – ich wäre gerne dabei gewesen. Donots sind einfach nur genial! Danke für den Artikel