Festivalfieber: Eine Ode an das Klebeband

Die Festivalsaison ist noch einige Monate entfernt, aber trotzdem bringt mich die Vorfreude auf den bevorstehenden Sommer dazu, in meinen schönsten Festival-Erinnerungen zu schwelgen. Dabei komme ich immer unweigerlich zu meiner Packliste, auf der, neben und dem obligatorischen Zelt, Schlafsack, Isomatte und Campingstuhl, zwei Gegenstände niemals fehlen dürfen: Kabelbinder und Duct Tape, hierzulande auch bekannt als Gaffa, Panzertape oder korrekt: Gewebeklebeband.

Duct Tape in verschiedenen Farben. Foto: woodleywonderworks@flickr

Vergangenen Mai habe ich mich zu diesem Thema in einer Kolumne im Wochenendjournal der Neuen Osnabrücker Zeitung bereits einmal ausgelassen. Dabei herausgekommen ist meine „Ode an das Klebeband“. Diese möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Eine Ode an das Klebeband

Ich bin der festen Überzeugung, dass Klebeband, genauer gesagt Gewebeklebeband oder Panzertape, mir in den letzten zehn Jahren mehrfach das Leben gerettet hat.

Ich habe eine Vorliebe für große und kleine Musikfestivals. Orte mit enormer Geräuschkulisse, unzähligen feiernden Menschen und für gewöhnlich drei bis fünf Tagen Camping im absoluten Ausnahmezustand. Für Außenstehende gleichen besonders die
Zeltplätze dieser Veranstaltungen einem vorsintflutlichen Horrorszenario, aus dem ein normal zivilisierter Mensch nicht ohne gesundheitliche Schäden entkommen kann.

Mitunter stimmt das. Genau deshalb ist eine große Rolle Gewebeklebeband an so einem Wochenende mein bester Freund. Für alle, die mit dieser wunderbaren Erfindung nicht
vertraut sind: Man stelle sich meist silbernes, mit Gewebefasern durchwirktes, besonders starkes Paketklebeband vor, das riesige Kräfte aushält und mit dem sich nahezu alles reparieren lässt. Man kann damit übrigens auch sehr gut neue Freunde gewinnen. Vor allem, wenn man sich mit mehreren Leuten an den Händen zusammenklebt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Gewebeklebeband hat mich vor Blutvergiftungen bewahrt. Ein guter Meter rettete 2004 auf einem Umsonst & Draußen meine zerfledderten Chucks, die der Witterung nicht standhielten. Ohne sie hätte ich barfuß durch ein Scherbenmeer waten müssen. 2010 rettete mich das Klebeband vor einem garantierten Kältetod. Eine 3 Grad kalte Nacht im Juni am Ende eines Großfestivals in Norddeutschland, es regnete in Strömen, einige Zeltstangen waren gebrochen, und die Bodenplane meiner Behausung hatte Löcher. Spätestens beim lauten „Ratsch“ des Abreißens wusste ich: Jetzt wird alles gut!

Gewebeklebeband beruhigt. In wenigen Wochen beginnt wieder die Festivalsaison. Es ist Zeit, meinen Vorrat wieder aufzustocken.

Vielleicht mache ich aus meinem Festivalfieber nun eine wöchentliche Serie. Beim nächsten Mal packe ich meine Kabelbinder-Geschichten aus. Wusstet Ihr, dass man damit das eigene Zelt auch mit Würstchen schmücken kann? Seid gespannt 😉

Was darf auf Eurer Packliste auf keinen Fall fehlen? 

Wer möchte, kann mir seine Story über sein wichtigstes Festival-Utensil an leiselaut.blog@gmail.com schicken (Länge in etwa wie die Klebeband-Ode oder länger). Die besten, schönsten und lustigsten werden auf LEISE/laut als Gastblogger-Eintrag veröffentlicht.


7 Kommentare auch kommentieren

    1. Grandioses Video! Kannte ich vorher noch nicht. Danke 🙂

  1. Witzige Geschichte! Gefällt mir!
    LG
    Christiane
    http://bikelovin.blogspot.de

    1. Danke 🙂 Dein Klingel-DIY ist auch sehr cool. LG

  2. Klangfarben sagt:

    tape sollte man immer (!!!) und kann man nie genug dabei haben!
    steht auch bei mir auf der festivalpackliste ganz oben!
    lg

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