Holi Festival an der University of North Carolina. Foto: rudresh_calls@flickr |
„Festivals of Colours“ oder „Holi Festivals“ haben in den letzten Wochen Facebook und die gesamte Netzwelt überschwemmt. Tausende Feierwütige treffen sich draußen auf der ganzen Welt, tanzen zu meist elektronischer Musik und bewerfen sich mit kunterbuntem Farbpulver. Ursprünglich gehen diese Festivitäten auf das indische Frühlingsfest Holi zurück. Dieses Fest der Farben dauert normalerweise mindestens zwei Tage, in einigen Gegenden auch bis zu zehn Tage lang. Während des „Fests der Farben“ scheinen alle sozialen und gesellschaftlichen Unterschiede aufgehoben.
Auslöser für den Farben-Hype in Deutschland sind vermutlich einige Youtube-Videos mit Szenen und Bildern vom größten, westlichen „Holi Festival of Colors“ in Spanish Fork im amerikanischen Bundesstaat Utah. Hier versammelten sich Ende März 2011 alleine am ersten Tag 40.000 Menschen am dortigen Hare Krishna Tempel, um das „Holi Fest“ zu feiern. Über 120.000 bunte Farbpulverpäckchen wurden hierbei ausgeschüttet und auch 2012 bot sich ein ähnliches Bild. Einige der dort gedrehten Videos wurden mit Remixen des Berliner DJs „Alle Farben“ untermalt, und wurden so auch in Deutschlang rege geklickt.
Von diesem Farben-Hype wollten sich andere Städte offensichtlich eine Scheibe abschneiden und riefen ebenfalls in ihren Heimatstädten Holi Festivals ins Leben. Oder eben Festivals of Colours, wenn man den ursprünglich religiösen Hintergrund des Festes nicht diffamieren wollte.
Da die Festivals in vielen Städten offensichtlich erst sehr kurzfristig geplant wurden, wissen die potenziellen Gäste erst wenige Wochen vorher, wo und ob die große Sause auch in ihrer Stadt startet. Verwirrung ist hierbei vorprogrammiert.
Foto: fabulousfabs@flickr |
In Hamburg hatten gleich zwei unterschiedliche Veranstalter das „Hamburg Holi Open Air Festival“ ins Leben gerufen und betrieben zeitweise auch noch Facebook-Seiten mit dem gleichen Namen. Ein Veranstalter hat es jetzt jedoch geschafft, sich für den 1. September die Trabrennbahn zu sichern und wirbt als „offizielles Holi Festival“ mit der Unterstützung der indischen Tourismuskampagne „Incredible India“ für seine Veranstaltung.
Als „gelungene Generalprobe“ preisen fast alle Veranstalter das Holi Festival in Berlin an, das am vergangenen Wochenende auf dem Gelände des Postbahnhofes stattgefunden hat. Auch wenn die meisten Festival-Veranstalter selbst natürlich nichts mit der Berliner Feierei zu tun hatten. Beeindruckend sah der Farbsturm alle Mal aus, und so wünscht man es sich natürlich auch in seiner Stadt.
In Osnabrück soll die bunte Sause am 8. September starten. Eine Location ist bereits gesichert: Das riesige ehemalige Kasernengelände am Limberg, das bis vor wenigen Jahren noch von Engländern bewohnt wurde, soll Austragungsort des bunten Spektakels werden. Einzig und allein die Zustimmung der Behörden fehlt den Osnabrückern noch. Der Vorverkauf soll trotzdem schon diese Woche starten. Mit sparsamen 10 Euro ist man dabei, um das Farbpulver will sich das Orga-Team kümmern, damit keine giftigen Mixturen herum geworfen werden.
Eigentlich sollte das Festival am 8. September auf dem Kasernengelände am Limberg stattfinden. Die Stadt Osnabrück hat den Veranstaltern jedoch keine Genehmigung erteilt. Laut Facebookseite des Festivals arbeitet man nun an einem neuen Sicherheitskonzept für eine andere Location. Auch der Vorverkauf wurde erneut verschoben.
Auch wenn die Osnabrücker Variante augenscheinlich zunächst zu den kleineren Festivals dieser Art gehören wird, haben sich die Veranstalter, was das Line-Up angeht, nicht lumpen lassen. Auf dem Programm stehen bisher:
LINE-UP
Alle Farben (Kallias/Berlin),
David Keno & Jaxson (Keno Records/Berlin)
Pornbugs (Bondage Records/Magdeburg)
Dansir (Freie Vögel/Lausbuben)
Christopher Noble (Freie Vögel/Lausbuben)
Intensive (Lausbuben)
Schubotter (Stammtisch Mortale).
Festival of Colours Osnabrück
8. September 2012 (voraussichtlich)
Kaserne am Limberg
Tickets soll es ab dem 6. August für 10 Euro via www.ticketscript.com geben.
Alle aktuellen Informationen über das Festival in Osnabrück findet Ihr auf der Facebookseite der Veranstaltung, sowie bei den Verantwortlichen Lausbuben und Freie Vögel.