Es ist schon etwas länger her, dass sich eine Band des Kalibers der Beatsteaks nach Osnabrück verirrt hat. Entsprechend ist es kein Wunder, dass das Konzert der Berliner Beat-Buletten in der OsnabrückHalle bereits seit einigen Wochen so gut wie ausverkauft ist. Über 3500 Fans sind gekommen, um beim „Boombox“-Spektakel hautnah dabei zu sein. Die Erwartungen sind groß, schließlich haben die Beatsteaks in der Vergangenheit die Konzertmesslatte mit ihren eigenen Auftritten wahnsinnig hoch gesetzt. Und die Osnabrücker sollen auch an diesem Abend nicht enttäuscht werden.
Nach einem kurzen Anheizer-Gastspiel der New Yorker Punkband The Death Set brettern die Beatsteaks mit Vollgas los und zeigen der ehemaligen Stadthalle, wie eine ordentliche Rockshow auszusehen hat. Musikalisch hervorragend, voller Energie, mitreißend und trotz der Größe ohne künstlich aufgesetztes, unnötiges Tamtam.
Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß hat das Publikum ab der ersten Sekunde fest in der Hand, spielt mit der Masse und nimmt sie mit auf eine zweistündige Reise durch die bisherige Beatsteaks-Musikgeschichte. Die Osnabrücker lassen sich gerne entführen und feiern jeden einzelnen Ton frenetisch. Songs aus den ersten Beatsteaks-Alben „48/49“ und „Living Targets“ vermengen sich mit Stücken aus „Smack Smash“, „Limbo Messiah“ und dem aktuellen Nummer-1-Album „Boombox“ in der glühenden Atmosphäre zu einer explosiven Mischung. Die Osnabrücker Fans singen mit, was die Stimmbänder hergeben, springen und tanzen, bis der Hallenboden schwankt. Bis in die hintersten Reihen bleibt kaum ein Bein am Boden, es gibt kaum einen Arm, der kurz vor der Zugabe beim Klassiker „Let me in“ nicht voller Inbrunst in die Höhe gerissen wird.
Auch die Beatsteaks sind auf der Bühne mit vollem Körpereinsatz dabei und versprühen beste Laune. Selbst eine schwere Knieverletzung des Gitarristen kann die Band nicht aufhalten, ein Tourabbruch kam für die Band nicht in Frage. So spielt Saitenheld Peter Baumann eben das komplette Set im Sitzen. Das Publikum dankt der Band so viel Engagement mit minutenlangen Sprechchören und Applaus. Frontmann Arnim macht seiner eigenen Begeisterung Luft, bevor sich die Berliner mit „I don’t care as long as you sing“ verabschieden: „Was reimt sich auf ‚Du geiles Stück?! –Osnabrück!!!‘“