Foo Fighters – Wasting Light

Die Neunziger sind zurück, und das im absolut positiven Sinne. Mit ihrer neuen Scheibe „Wasting Light“ gehen die Foo Fighters „back to the roots“ und zeigen der heutigen Bubblegum- und Plastikpop-Branche, wie man richtig Musik macht.

Aufgenommen wurde das gute Stück bei Sänger Dave Grohl in der heimischen Garage, vollkommen analog. Keine Computer, kein technischer Schnickschnack. Herausgekommen ist ein Album mit Ecken, Kanten und einer ordentlichen Portion Lautstärke und Wahnsinn. Wer „das härteste Foo Fighters Album aller Zeiten“ einmal in den Händen hält, wird es nicht so schnell wieder hergeben wollen.

Teilweise mag das natürlich daran liegen, dass sich auf dieser Platte ein großer Teil des Who is Who des 1990er-Rock und Grunge wiedervereint hat: Neben vielen anderen hatten keine Geringeren als Butch Vig, Produzent des Nirvana-Albums „Nevermind“, und Nirvana-Bassist Krist Novoselic höchstpersönlich die Finger im Spiel. Ihre Aura schwingt und rockt sich quer durch die ganze Scheibe, und dass obwohl sie gar nicht in jedem Song zu hören sind.

„Wasting Lights“ prescht ab der ersten Sekunde zügellos nach vorne, kompromisslos und direkt. Mit dem ersten Ton von „Bridge is Burning“ fesseln die Foo Fighters den Hörer, peitschen ihn mit gnadenlos treibenden Gitarrenriffs auf die Tanzfläche ihres Wohnzimmerteppichs zurück in die gute, alte Zeit und jagen ihm, trotz aller Härte, dank Dave Grohls unverkennbarer Stimme immer wieder angenehm kribbelnde Gänsehautschauer über den Rücken. Nach 16 Jahren Bandgeschichte und noch viel mehr Rock-‘n‘-Roll-Erfahrung beherrscht man einfach diese Kunst, unglaubliche Lautstärke und Kompromisslosigkeit mit einer gehörigen Portion Gefühl und Emotionen verschmelzen zu lassen.

Unter den elf Songs finden sich mit „These Days“ und „I Should Have Known“ einige beinahe hymnische Tracks, die alte „My Hero“- Erinnerungen wachrufen. Direkt neben diesen trotzdem druckvollen, aber im Kontext von „Wasting Lights“ fast sanft wirkenden Nummern gesellen sich laute Rockbretter wie „White Limo“, die erste Single „Rope“ oder „Walk“. Bei diesen wünscht man sich sofort Dave Grohls Haarpracht auf den Kopf, um diese standesgemäß, ohne Rücksicht auf Schäden an der Halswirbelsäule im Takt der Musik mit vollem Körpereinsatz durchzuschütteln und dabei seine Luftgitarrenkünste zu perfektionieren. Schweißflecken an allen möglichen und unmöglichen Stellen sind hierbei vorprogrammiert und sollten nach guter, alter Neunziger-Rock-‘n‘-Roll-Attitüde mit Stolz und Coolness getragen werden.

„Wasting Light“ legt die Messlatte der Rockalben verdammt hoch. Es dürfte für andere Bands in diesem Jahr äußerst schwer werden, diesem Album das Wasser zu reichen.

„Wasting Light“ erscheint in Deutschland am 8. April.

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  1. Anonymous sagt:

    Also ich bin schoooon so lange Fan von den FooFighters und für mich bleiben sind und bleiben auch die beste Band der Welt!

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