Dúné – Enter Metropolis

Vor einiger Zeit waren Dúné noch der Geheimtipp aus Dänemark. Inzwischen haben sie sich in der Musikszene mit ihrem Indie-Elektrorock als erfolgreicher Export etabliert und touren fleißig durch die Lande, nachdem sie letztes Jahr bereits unter anderem Die Ärzte und Panic At the Disco auf ihrer Deutschlandtour supporten durften. Ab Freitag steht ihr zweites Album „Enter Metropolis“ in den Läden. LEISE/laut hat für Euch schon mal reingehört.

Was da aus den Boxen schallt, klingt erst mal sehr gut. Schöner, melodischer, sehr tanzbarer Indie-Rock mit starkem 80er-Pop- und 70er-Punk-Einfluss, frisch und interessant arrangiert. Eine Prise Elektronische Klänge und nordische Melancholie zu dem Ganzen, fertig ist der typische Dúné-Sound. Die meisten Songs lassen sich grob irgendwo zwischen Shiny Toy Guns, Billy Talent, The Killers und Kraftwerk einordnen. Das klingt für ein Album erst mal nach einer schönen Mischung, mit der man sich wunderbar die Zeit vertreiben kann, egal ob auf einer langweiligen Autofahrt oder einer heißen Partynacht.
Erst mal. Denn „Enter Metropolis“ hat leider einen ganz entscheidenden Haken. Einzeln betrachtet sind alle elf Songs durchweg ordentlich produziert, machen ordentlich Laune, gehen gut nach vorne und besitzen fast alle ihre großen und kleinen musikalischen Highlights. Problematisch wird es, wenn man das Album als Ganzes betrachtet. In der Masse wirken die Songs auf einmal gar nicht mehr so innovativ, da sich das meiste klanglich doch sehr ähnlich anhört. Daran kann auch die fesselnd markante Stimme von Sänger Mattias Kolstrup leider nicht viel ändern.

Man bekommt schnell den Eindruck, dass die Band in Zeiten der Krise auch auf Nummer sicher gehen wollte und vom Sound her sehr vieles beim Alten belassen hat. Schuster, bleib bei deinen Leisten. Was bei ihrem Debüt-Album „We Are in There You Are Out Here“ funktioniert hat, soll für Dúné auch hier wieder funktionieren. Im Prinzip sicher keine verwerfliche Strategie, denn gegen äußerst tanzbaren Indie-Rock ist ja wirklich nichts einzuwenden. Im Gegenteil. Jedoch wirkt „Enter Metropolis“ durch die fehlende Abwechslung streckenweise irgendwie beliebig und nicht mehr ganz so leidenschaftlich wie das Vorgängeralbum. Es fehlen in der Masse einfach die Überraschungen.

Wie man das Album trotzdem genießen kann? Einfach mit zwei oder drei anderen Alben in eine Playlist gesteckt und auf Shuffle gedrückt. Dann wirken die Songs längst nicht mehr so beliebig wie hintereinander gereiht und können als Kontrastprogramm zeigen, was sie wirklich drauf haben. Noch besser kann man das aber bei den Live-Gigs von Dúné sehen. Am Samstag spielen sie beim Umsonst und Draußen Open Air in Stemwede. Da kann man sich dann von den wirklich großartigen Live-Qualitäten der Band überzeugen – Oder 
„Enter Metropolis“ einfach eine zweite Chance geben.

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