Menschen, Menschen, Menschen. Soweit das Auge reicht. Die Kulisse, die sich dort am Freitagabend im Sonnenuntergang bietet, muss so manchem Künstler schon Pipi in die Augen getrieben haben. Es ist einfach überwältigend, und das nicht nur von der Bühne aus.
Gefühlte 100.000 Menschen drängen sich auf dem Hügel und im Tal vor der Hauptbühne. Die meisten warten auf das Farin Urlaub Racing Team, wiederum viele lauschen gerade bereits ihren Helden: Schandmaul. Die Mittelalterrocker drehen ordentlich auf, bearbeiten ihre Flöten, Dudelsäcke und Drehleiern gekonnt und beeindrucken an vielen Stellen nicht nur die schwarzgekleideten Zuschauer.
Kurz darauf brettert das Farin Urlaub Racing Team (FURT) los und feiert mit der Meute vor der Bühne eine wilde Party. Es wird gehüpft, gepogt und mitgegröhlt was das Zeug hält. Besonders hinter der zweiten Absperrung ist es abartig eng, weil immer mehr Menschenmassen dort hin drängen. Für nicht wenige bleibt da nur die Flucht und das frühe Aus auf der Ersatzbank. Egal, man kann auch im Sitzen feiern.
Wer die Massen bei FURT schon unerträglich fand, sollte am nächsten Tag dann noch einmal sein blaues Wunder erleben.
Während es am frühen Abend bei Tina Dico, die zusammen mit Helgi Johnsson wirklich eine ganz bezaubernde Show hinlegte, noch sehr gechillt zuging, braute sich in den zwei Stunden nach ihrem Auftritt im Umkreis der Hauptbühne ein wahrer Hexenkessel zusammen. Menschen strömten in ungekanntem Ausmaß auf den Hügel, vor, neben und hinter die Bühne. Der Grund? Peter Fox. Bei einigen Eingängen zum Gelände hieß es gegen 21 Uhr zeitweise: „Wegen Überfüllung geschlossen“.
Glück für die, die bereits seit Tina Dico an ihrem Platz festgehalten hatten. Pech für die, die erst später kamen oder sich noch mal am WC Häuschen angestellt hatten. Als Peter Fox mit 20 Minuten Verspätung endlich loslegte, konnte man vor lauter Menschen und je nach Standort überhaupt nichts mehr sehen und teilweise auch kaum etwas hören, obwohl man nicht weit von der Bühne entfernt war. Doch das war den meisten vollkommen egal.
Alles neu, Schüttel deinen Speck, Haus am See, Schwarz zu Blau. Nichts fehlte auf der Setliste und dicht gedrängt feierte man einfach trotzdem, soweit der Bewegungsspielraum es denn zuließ.
Die Kulisse erinnerte zeitweise ironischerweise an Szenen aus alten Bibelfilmen, wo die Menschen auf den Berg strömen um die Bergpredigt zu hören. Unglaublich einfach.
Gedanken für das nächste Jahr:
1) Versuche nicht, deine Freunde wieder zu finden. Zwischen 20 und 23 Uhr klappt das sowieso nicht mehr.
2) Wenn man noch ne Chance hat beim Hauptact nach vorne zu kommen, beachte man Punkt 1 und verteidige seinen Platz mit allen Mitteln die Recht sind.
3) Baby, du siehst gut aus! Vielleicht verirren sich diese Herren von Bakkushan nächstes Jahr ja dort auch auf die Bühne? 😉 Genügend Sticker haben sie dieses Jahr auf jeden Fall schon verteilt.
Fotos folgen!