Silbermond – Nichts passiert

Silbermond haben gerade den ersten Teil ihrer fulminanten „Nichts passiert“-Tour hinter sich und spielen sich gerade äußerst erfolgreich durch die Festivalsaison. Ihr aktuelles, drittes Album „Nichts passiert“ geht wie warme Semmeln über die Ladentheken und hat bereits Platinstatus erreicht. Da wird es auch für uns höchste Zeit, mal genauer in den Silberling hinein zu hören.


Die vier Bautzener haben sich vom Erfolg ihrer ersten beiden Alben „Verschwende deine Zeit“ und „Laut gedacht“ nicht unter Druck setzen lassen und haben sich die nötige Zeit genommen, um einen ehrwürdigen Nachfolger zu fabrizieren. Das ist ihnen bestens gelungen. Was es dort aus den Boxen auf die Ohren gibt, hört sich zum einen frisch, frech und rotzig rockig an, aber hält genauso die hymnischen Balladen bereit, mit denen sich Silbermond die Herzen ihrer Fans erspielt haben. Dazu beschreitet die Band um Frontfrau Stefanie Kloß neue Wege und hat sich für zwei Tracks um prominente Unterstützung gekümmert: Mit im Boot sitzen hier keinen anderen als Xavier Naidoo sowie Jan Eißfeldt alias Jan Delay, die den Silbermonden bei zwei Songs zur Hand gegangen sind. Man hat besonders bei „Nicht mein Problem“ den Eindruck, dass sich Andreas Nowak, Johannes und Thomas Stolle und Stefanie Kloß hier ein bisschen im HipHop-Land umgeschaut und diese „Urlaubseindrücke“ in diesem Song verarbeitet haben. Das Ergebnis lockert das ganze Album zur Mitte hin erfrischend auf, klingt einfach mal anders und gibt dem ganzen Werk eine besondere, individuelle Note.

Überhaupt zeigen sich Silbermond auf dieser Platte musikalisch erstaunlich vielseitig. All diejenigen, die bisher immer noch dachten, die Jungs und Mädels könnten nur schmachtende Balladen á la „Das Beste“, „Symphonie“ oder „Durch die Nacht“ zum Besten geben, werden spätestens auf dieser Scheibe eines Besseren belehrt. „Nichts passiert“, „Tanz aus der Reihe“ und „Nicht mein Problem“ gehen stramm geradeaus, und machen es einem schwer, am Schreibtisch still sitzen zu bleiben. Dazu zeigen so manche Tracks gerade auch textlich tiefgründigere Ansätze sowie eine klare Weiterentwicklung in Arrangement und Songwriting. Ganz besonders hervorzuheben ist hier natürlich „Sehn Wir Uns Wieder“ mit Xavier Naidoo, dass als letztes Stück des Albums einen Schlusspunkt mit Ausrufezeichen setzt: Man darf durchaus gespannt sein, was die Zukunft für Silbermond noch bereit hält. Wenn die Band so weiter macht, sollte einem musikalischen Wiedersehen für längere Zeit garantiert nichts im Wege stehen.

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