Es ist der letzte Tag beim A Summer’s Tale 2016. Da heißt es noch einmal Vollgas geben – für die Musik, Kunst und Workshops. Und natürlich fürs Essen. Wie Ihr sicher schon gemerkt habt, ist das heute kein Liveblog, aber ein paar Eindrücke habe ich trotzdem für Euch.
Die Tiefenentspannung hat sich bei mir mittlerweile in latente Müdigkeit verwandelt. Irgendwie werde ich heute einfach nicht wach. Zu allererst gibt es das Video vom Freitag. Britta und ich haben gestern bei einigen Workshops über die Schulter geschaut, denn beim A Summer’s Tale kann man ja längst nicht nur Musikhören oder sich die (nichtvorhandene) Sonne auf den Bauch brutzeln lassen.
Ich will gar nicht zu viel verraten. Also schaut schon mal rein 😉
Nachdem ich gestern nur von weitem beim Meditations-Flashmob zugeschaut habe, habe ich mich heute fast mitten rein begeben. Naja, oder eben zumindest bis an den Rand. Die Yoga-Lehrerin war wieder super sympathisch und mit den Sonnenstrahlen folgten ihr heute sogar mehr als 200 Leute vor der großen Bühne.
Nach etwa der Hälfte interviewen mich Oli und Bine von Common Tales für ihren Podcast. In einem der riesigen Brauereifässer auf dem Gelände machen wir es uns bequem und resümieren über das bisherige Festival. Es ist schön, nach langer Zeit mal wieder mit einem coolen Musikblog zu sprechen, der meine Festival-Leidenschaft offensichtlich teilt.
Zurück ins Pressezelt. Schließlich muss ich ja noch ein Video schneiden. Passend zur Pressekonferenz um 14 Uhr ist es fertig exportiert und wartet auf seinen Upload. In der PK berichten die Festival-Verantwortlichen über ihren Eindruck vom A Summer’s Tale. Alles gut, nur das Wetter hätte besser sein können. Den Temperaturen rückte man aber mit Feuerkörben und 1000 Litern Glühwein von einem örtlichen Getränkehändler zu Leibe. Wie gut, dass Weihnachten 2015 vielerorts wärmer war als das A Summer’s Tale 2016 (und die Glühwein-Restbestände entsprechend groß).
Ein Königreich für einen Workshop-Platz
Britta versucht derweil seit Stunden, irgendwie noch einen Platz im Woodworking Workshop zu bekommen. Sie will unbedingt so einen Hocker haben. Nach unzähligen Versuchen bekommt sie mit ein paar Tricks doch noch einen Platz für den letzten Workshop des Tages. Normalerweise muss man auf gut Glück bis zu zwei Stunden lang anstehen. Leider überschneidet sich ein Teil der Arbeitszeit mit dem Auftritt von Olli Schulz – den kann sie natürlich nicht verpassen. Deshalb ist der Hocker aktuell noch in Einzelteilen. Ob er noch fertig wird? Wir nehmen Wetten an 😉
Laut Pressekonferenz überlegen die Veranstalter übrigens, das Workshop-Angebot im nächsten Jahr noch einmal zu erweitern. Der Run auf die Probiererei (Cake Pops, Käserei, Wine Tasting), das Wissenszelt (Interview Workshop u.a.) oder eben das Festival Atelier war so riesig, dass man ohne Voranmeldung oft nur mit sehr viel Glück einen Platz bekommen hat.
Musikalisch habe ich heute meine blühende Freude mit Adam Green (er ist übrigens Aladin), The Slow Show und ja, auch mit Olli Schulz. Während der Herr ohne Hund Marie auf der Hauptbühne spielt, sitze ich mit dem Laptop draußen auf der Wiese vor dem Pressezelt. Ein Hoch auf gutes W-Lan. So lässt es sich arbeiten. Schade, dass ich nachher bei Boy wieder aufstehen und in den Zeltraum gehen muss. Am liebsten würde ich mich irgendwo auf die Wiese legen, die Augen schließen und die Musik einfach nur fühlen.
Außer bei Parov Stelar. Eigentlich mag ich Elektro Swing gar nicht so recht, nur der Soundcheck heute morgen hat mich schon ziemlich neugierig gemacht. Die Leute tanzten schon dazu so, als ob es die richtige Show wäre. Das könnte noch mal spannend werden.
Letztendlich bekomme ich von Boy kaum etwas mit, weil ich Britta helfen muss, ihren „Trümmerhaufen“ aus Hockerteilen im Woodworking Workshop zusammen zu basteln. Sie hat sich bei Olli Schulz so verausgabt, dass sie nicht mehr dazu in der Lage ist.
Dafür fühle ich mich von Amy MacDonald tatsächlich ziemlich gut unterhalten. Sie singt Gott sei Dank nicht nur ihre Radio Hits, sondern auch so manchen Song, den ich nicht kenne. Dazu ist sie mit ihrem schottischen Akzent unglaublich sympathisch. Billy Bragg höre ich dagegen wieder nur aus der Ferne, weil ich nicht so richtig Lust habe, mich ins volle Zelt zu quetschen. Stattdessen überfalle ich noch mal die Foodtrucks.
Irgendwann klappe ich auch endlich meinen Laptop zu und stürze mich zum großen Finale bei Parov Stelar in die Menge. So richtig meine Musik ist das immer noch nicht, aber mein Lebensmotto ist eben u.a. auch „Dance like Nobody is Watching!“. Und das geht hierbei wirklich hervorragend. Und so hüpfe, tanze und springe ich völlig aufgekratzt neben Bine von Common Tales dem Ende des Festivals entgegen. Ein letzter Grilled Cheese in der Nacht macht das Leben noch perfekt.
Und insgesamt so?
Was ist ansonsten mein bisheriges Fazit zum Festival? Es ist weiter super entspannt und in sich wunderschön. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich das Publikum gefühlt allerdings schon sehr verändert. Es sind mittlerweile so viele Familien, dass man sich als Nicht-Mama teilweise schon fast etwas fehl am Platz fühlt. Dazu kommen Menschen, die sonst vermutlich niemals einen Fuß auf ein Festival gesetzt hätten und das A Summer’s Tale durch ihre Art eher mit dem Flair eines kulturellen Stadtfests beglücken. Stellenweise ist das schon fast ein bisschen spießig. Allerdings ändert das nichts an der Grundschönheit der Veranstaltung. Tolle Musik, tolle Lesungen, tolle Workshops und überhaupt die entspannteste Atmosphäre „wo gibt“. Nächstes Jahr komme ich wieder, am besten mit einem ganzen Haufen Freunden und Bekannten im Schlepptau. Und ja, deren Kinder dürfen dann auch gerne mit.
Wenn Ihr Euch beeilt und mir noch schnell bei Snapchat folgt (KatieMcKatts), könnt Ihr noch ein paar Stories von gestern sehen 😉
Dieses Video vom Filmemacher Patrick Wulf (Bildreich Hamburg) fasst das Festival übrigens perfekt zusammen:
Ja, es ist schön; allerdings war die Tonmischung in Zelt heute bei BOY so schlimm, das viele gegangen sind. Völlig überdrehte Bässe. Selbst vor dem Zelt war es noch überdreht. Schade. Vom Sound her das schlechteste Konzert meines Lebens.
Danke für den Hinweis. Ich habe vom Konzert leider nicht soo viel mitbekommen, weil ich in der Zeit meiner Kollegin Britta beim Woodworking Workshop helfen musste 😉 Aus weiter Ferne klang es ok. Aber die Ferne war wirklich weit.
Tolle Idee mit den Workshops zusätzlich zu den Konzerten.
Da sollte ich nächstes Jahr vielleicht mal vorbeischauen…