„Hyper! Hyper!“ – Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich diesen Shout zum ersten Mal in der 5. Klasse auf meiner Bravo Hits Best of ’94 hörte – und meinen Eltern damit sicherlich das ein oder andere Mal auf den Geist ging. Scooter werden in diesen Tagen tatsächlich schon 20 Jahre alt und feiern ihr Bühnenjubiläum am 5. Dezember mit dem kleinsten Konzert ihrer Bandgeschichte im Übel & Gefährlich in Hamburg. Tickets gibt es nur zu gewinnen.
Going Down Scooter-Memory Lane
Ob man Scooter nun mochte oder nicht, als Kind der Neunziger kam man an den drei Hamburgern einfach nicht vorbei. Und auch wenn ich keine einzige Scooter-CD mein Eigen nenne, habe ich doch jede Menge Erinnerungen an Scooter in den letzten 20 Jahren gesammelt.
Ich saß in der 6. Klasse nach einem langen Schultag im Schulbus. Die alte Kiste des Busunternehmens rumpelte gerade über die Bremshubbel der 30er Zone des Wohngebiets hinter meiner Schule, als mir ein Mädchen aus der Oberstufe voller Überzeugung erzählte, Scooter würden den Titel ihres neuen Albums „Wicked“ falsch aussprechen. Es müsse „wickt“ heißen. Zu Überzeugungszwecken stopfte sie mir den rechten Stöpsel ihrer Kopfhörer ins Ohr und schaltete den Walkman ein. Zum Glück wusste ich damals schon, dass sie Unrecht hat.
Etwa ein Jahr später. Reitunterricht. Auf dem Weg zum Stall spielt der Radiosender „Rebel Yell“ und meine Reiterfreundinnen singen im Auto lauthals mit. Als das Lied aus ist, informiert uns eine von ihnen, Scooter hätten den Song geklaut. Es sei eigentlich mal das Stück aus einer Oper gewesen. Oder eines Musicals. Wir reagieren ungläubig bis schockiert. Um uns von ihrer Behauptung zu überzeugen, fällt das kleine blonde Mädchen in ihren besten nachgemachten Operngesang. Ein wenig schief, aber eindrucksvoll. Wahrscheinlich habe ich dadurch gelernt, was ein Coversong ist.
How much is The Fish! Scooter ist die erste Band, für die ich live im Radio Konzertkarten gewinne. In erster Linie nur, um meinen damaligen Schwarm damit zu beeindrucken, denn der findet Scooter „ja schon ganz geil“. Problem: Wir wohnen bei Osnabrück, das Konzert ist in Hannover. Mitten in der Woche. Mein Vater will mich nicht hinfahren, schließlich muss ich am nächsten morgen wieder in der Schule sitzen. Ich spekuliere trotzdem darauf, dass er das Auto seiner Mutter bekommt. Letztendlich ist Glatteis, er bekommt das Auto nicht und die Karten verfallen. Aber auch sonst wäre er sowieso lieber mit seinem besten Kumpel hingefahren. It’s tough to be a Teenager.
Döp döp döp de dö döp döp döp. Kein Mensch aus meinem Freundeskreis weiß so richtig, wie der Song eigentlich heißt, aber jeder grölt brav mit, wenn man ihm beim Feiern die ersten Silben entgegen schreit. Egal wo, egal wann und auch wenn keiner so recht weiß, warum überhaupt.
Dieser Silbenhaufen ist es auch, der mir während meines Praktikums bei Delta Radio ein regelrechtes Scooter-Trauma beschert. Das Hurricane Festival ist ausverkauft, um Tickets zu gewinnen, müssen Hörer verrückte Einsätze vorschlagen und diese dann live on Air einlösen. Ein junger Mann aus Schleswig-Holstein sagt, er würde sich für zwei Tickets als H.P. Baxxter von Scooter verkleiden, den ganzen Tag durch die Kieler Innenstadt laufen und dabei mit einem Megafon Scooter-Songs singen. Deal! Also laufe ich als brave Morningshow-Praktikantin, bewaffnet mit zwei Kameras, gemeinsam mit den Moderatoren stundenlang durch die Fußgängerzone von Kiel und verfolge, wie der Mensch den Kielern ein gruseliges Medley aus Hyper Hyper, Maria i like it loud! How much is The Fish, Endless Summer, Move your ass und döp döp döp entgegen schmettert. Damit man ihn auch als H.P. erkennt, trägt er eine neonorange Warnweste. Dazu hat er sich am Abend vorher noch die Haare kurz geschnitten und blondiert. Nach vier Stunden geben wir auf. Er hat die Tickets gewonnen.
Jetzt sind Scooter also tatsächlich schon 20 Jahre alt. Auch wenn die wenigsten zugeben würden, die Musik regelmäßig zu hören, hat doch wohl jeder irgendwo seine eigene kleine Scooter-Geschichte in den letzten zwei Jahrzehnten erlebt. Und wenn es nur die 90er Party vergangenes Wochenende war. Viele Bands sind in den letzten 20 Jahren gekommen und wieder gegangen. Scooter sind immer noch da und in ihrer Szene erfolgreich. Dazu kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch! Wir wünschen Scooter ein tolles Jubiläumskonzert im Hamburger übel & gefährlich.
Tickets gewinnen
Tickets für das Jubiläumskonzert von Scooter am 5. Dezember im Übel & Gefährlich Hamburg gibt es nur zu gewinnen. Dafür schaut Euch den Trailer auf www.electronicbeats.net/Scooter an, klickt am Ende des Videos auf den dort angegeben Link und füllt einfach das Formular aus. Der Link funktioniert anscheinend wirklich nur aus dem Video heraus.
Für alle, die nicht live dabei sein können, wird das Konzert am 5. Dezember direkt per Livestream ins Wohnzimmer übertragen.
Was verbindet Ihr mit Scooter?