Omas Teich Festival abgesagt – Wütende Fans – Klare Worte vom Jupiter Jones-Sänger

Das Omas Teich Festival 2013 ist abgesagt. Die Fans sind traurig und wütend. Nach all den Hass-Tiraden vieler Besucher auf Facebook spricht Jupiter Jones-Sänger Nicholas Müller klare Worte.


Eigentlich hätte an diesem Wochenende das Omas Teich Festival in Großefehn in Ostfriesland starten sollen. Eigentlich. Doch am späten Dienstagnachmittag kam die traurige Nachricht: Abgesagt. Omas Teich findet nicht statt. Der Vorverkauf lief nur sehr schleppend, zusätzlich sei die Zwischenfinanzierung des Festivals geplatzt, heißt es auf  Omas Homepage. Auf der Facebook-Seite des Festivals tobt seither ein mittlerer Shitstorm. Fans machen ihrer Wut und Trauer Luft, rufen gar zu Anzeigen auf.

Was viele dabei vergessen ist, dass hinter dem Festival eben auch echte Menschen stehen, die nun unter Umständen in ihrer Existenz bedroht sind. Das machte unter anderem Jupiter Jones-Sänger Nicholas Müller in einem starken Kommentar deutlich. Ebenfalls auf der Facebook-Seite des Festivals wandte er sich mit diesem Text an die pöbelnde Masse:

„So, liebe Wutbürger, Choleriker, Schwadronierer, Finanzexperten & Logisitk-Meister. Ich kotze im Strahl und das aus mehreren Gründen. a) Werde ich mit meiner kleinen Band am Freitag nicht auf Omas Bühne stehen können, was extrem schade ist, da wir das schon einige Male sehr gern getan haben. b) Ist in solchen Situationen stets ungewiss, wie die finanzielle Situation geklärt werden soll. Offensichtlich wurde ziemlich eng genäht und ja, offensichtlich ist die Kohle ausgegangen. Der Tourbus ist gebucht, die Crew auch, 14 Leute wollen irgendwie bezahlt werden. Wie wir das genau handhaben werden, wissen wir noch nicht. Verschenken können wir auch nix. Aber wisster was? Es ist vorerst vollkommen irrelevant!

Weil es c) Hier um die Existenzen echter Menschen geht. Auch, wenn der Name einer Konzertagentur drauf steht. Es ist richtig, die Absage kommt kurz vor knapp, die Gründe hierfür lassen sich nur erahnen. Wenn man ein Logistik-Monster wie ein Festival stemmen will, der Vorverkauf eher schleppend läuft und man dennoch immer noch in der Verantwortung steht, einen ganzen Haufen Menschen nicht zu enttäuschen, dann versucht man wohl sein Möglichstes, um ebenjenes zu tun. In diesem Falle ist das Kind halt zwei Tage vor Festivalbeginn in den Brunnen gefallen. 

Versteht das nicht falsch. Ich verstehe die Enttäuschung und sogar die Wut. Ihr habt Erspartes für ein Festival rausgehauen, das nun nicht stattfinden wird. Ihr habt palettenweise Dosenbier und Ravioli gekauft, Urlaub genommen, den Staub vom Vorjahr ausm Schlafsack geschüttelt und die Gummistiefel gewienert. Alles Scheiße. Ich verstehe das.

Aber bitte… Wenn ich hier irgendwas von „Anzeige wegen Insolvenzverschleppung“ lese, Hohn und Spott, wenn Ihr hier salbadert, dass die Veranstalter alles nur geldgeile Schweine seien, wenn Ihr Euch übers Line up beschwert, die Tickets aber schon zuhause habt, wenn Ihr zum Protest aufruft und die Bude auseinandernehmen wollt, um den Damen und Herren vom Oma-Team noch mehr Scheiße ans Bein zu schaufeln, dann kommt mir derart die Galle hoch. 

Dann, liebe crazy Fetivalbesucher, seid Ihr nix anderes, als das, was Ihr auf gar keinen Fall sein wollt: Spießige Hasskappenträger, die ihr eigenes Wohl über alles andere stellen und erst mal Rabatz und Randale machen wollen, obwohl sie nicht im geringsten wissen, was überhaupt Phase ist. Der Inbegriff von unsympathischen, reaktionären Axtschwingern. 

Hier ist nicht geklärt, was genau los ist. Eine Lösung bleibt abzuwarten. Also haltet doch bitte die Füße still oder gründet nen Stammtisch, bei dem Ihr Euch treffen und Euch gegenseitig einen vorheulen könnt.

All denen, die die Situation hier objektiv beurteilen einen herzlichen Dank. Dem Oma-Team viel Glück und der Wunsch, dass ihr nicht komplett in den Nesseln landet. All denen, die das Angebot mit dem Greenville-Festival wahrnehmen ein hervorragendes Wochenende. Wir sehen uns da!“

Nicholas Müller ist dafür bekannt, dass er bei brisanten Themen (z.B. Freiwild) seinen Senf dazu gibt und sich äußerst meinungsstark zeigt. Kudos dafür. Was Omas Teich angeht, habe ich seinen Worten nichts mehr hinzuzufügen. Es bringt nichts, jetzt irgendwem die Schuld in die Schuhe zu schieben oder sich über seinen nun vermutlich umsonst gekauften Festivalproviant zu ärgern. Traurig ist einfach nur, dass Norddeutschland mit Omas Teich ein schlichtweg besonderes und dazu auch noch traditionsreiches Festival verliert.

Auch ein Omas Teich 2014 scheint bisher äußerst unwahrscheinlich. Alle Planungen seien auf Eis gelegt. In Anbetracht der finanziellen Situation könne man derzeit nicht einmal klare Aussagen über die Rückgabe der bisher verkauften Tickets treffen. Als kleinen Trost können Omas-Teich-Ticketbesitzer nach Berlin zum Greenfield Festival fahren. Immerhin ein fairer Deal, denn Zeit sollten die meisten ja haben. Nur die Entfernung ist wahrscheinlich für einige ein Hindernis.

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  1. Anonymous sagt:

    Oh,oh,oh. Es währe sehr schade wenn as das Ende von Omas Teich ist!

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