Auch wenn ich mit dieser Empfehlung sicher nicht mehr die erste bin, möchte ich Euch heute wärmstens das schwedisch-italienische Bandprojekt I Used To Be A Sparrow empfehlen. Tief in meinem Spam-Ordner hatte sich die Email aus Schweden versteckt und harrte dort geduldig wochenlang aus, bis ich sie dort rein zufällig gerade noch vor dem sicheren Löschen retten konnte.
Wer die Klänge von Radical Face, Bon Iver oder den Freelance Whales bewundert, oder doch schlicht und ergreifend auf große Pop/Rock-Hymnen von im Stil von One Republic, Coldplay oder The Killers steht, sollte jetzt auf jeden Fall weiterlesen.
I Used To Be A Sparrow ist das Projekt des Schweden Dick Petterson und des italienischen Songwriters Andrea Caccese, der sich in Europa mit seinem Projekt Songs for the Sleepwalkers bereits einen Namen machen konnte. Gerade erst im Dezember 2011 fanden Petterson und Caccese zusammen, um gemeinsam Musik zu machen. An diesem Tag sprühte es vermutlich einen ganzen Feuerball von Funken, ja Sternschnuppen müssen geradezu im Sekundentakt über den Himmel gezogen sein, denn binnen kürzester Zeit entstand nicht etwa eine schnuckelige EP, sondern gleich ein ausgereiftes Album.
I Used To Be A Sparrow selbst beschreiben sich und ihre Musik als
„a unique compromise between the powerful impact of an arena rock act and the urgency and dirt of a garage band, with a fondness for heartfelt songs.“
Im März veröffentlichten die beiden zusammen als I Used To Be A Sparrow ihr Debüt „Luke“ auf ihrem eigenen Label Paperwings Records, welches sie jetzt langsam aber sicher über den ganzen Erdball tragen wollen.
Selten habe ich eine so treffende Selbstbeschreibung einer Band gelesen. Das Album liefert elf Songs in feinstem Indie-Pop-Gewand, überwiegend mit der Tiefe, Fragilität und Persönlichkeit von Bon Iver und Radical Face, doch gleichzeitig auch hymnenhaft wie einige Songs von One Republic oder Coldplay. Was I Used To Be A Sparrow hier auf „Luke“ präsentieren, wirkt durchdacht und experimentell zugleich, voller Persönlichkeit und intimer Momente.
Es passiert nicht oft, dass ein Album mich ab dem ersten Ton derart fesselt und laut feiernd mitreißt, gleichzeitig aber doch so schnell beruhigt und musikalisch tief berührt. Da lässt sich auch schon mal leicht darüber hinwegsehen, dass die Chöre zu Beginn der ersten Single „Life is good“ (Video unten) schockierender weise tatsächlich ein wenig an „Call my Name“ von Pietro Lombardi erinnern. Aber sobald man sich daran erinnert, dass Bohlen sich bei dieser Grausamkeit letztendlich relativ offensichtlich auch nur an „Marchin‘ On“ der oben bereits erwähnten, großartigen One Republic und „Use somebody“ der Kings of Leon „orientiert“ hat, kann man doch wieder beruhigt aufatmen.
Oder, viel schöner, man kauft die Platte einfach direkt bei der Band. Das allerbeste ist nämlich, dass die Band aktuell auf ihrer ersten Europatour ist, und zufällig in diesen Tagen auch in Deutschland und Umgebung aufspielt. Wer also einer der ersten sein möchte, der diese vielversprechende Band live erleben möchte, sollte sich schnellstens in folgende Städte begeben: 08. Juni 2012 – Köln, Lichtung 12. Juni 2012 – Brüssel, Le Khédive 13. Juni 2012 – Darmstadt, Zucker 15. Juni 2012 – Jena, Cafe Wagner 16. Juni 2012 – Prag, Chapeau Rouge Alle aktuellen Tourdaten der Band findet Ihr hier.