Jupiter Jones – spätestens seit ihrem Major-Debüt und ihrer Single „Still“ ist die Band in aller Munde. Am Donnerstag rockte die Band aus der Eifel den Rosenhof. Vor ausverkauftem Haus zeigten die Jungs, dass sie nicht nur herzzerreißende Poprock-Balladen auf dem Kasten haben.
Bevor Jupiter Jones jedoch die ausverkaufte Hütte zum Kochen bringen, gehört die Bühne für eine gute halbe Stunde My Glorious aus Wien. Das österreichische Trio holt Osnabrück schnell mit ihrer Kombination aus eigenwilligem Indie und melodiösen Alternativerock-Nummern aus dem Feierabendtran. Mitklatschen, mitsingen, sich warm feiern. Das Rosenhof-Publikum lässt sich vom Wiener Schmäh des Sängers, dessen optisches Vorbild Foo Fighters-Frontmann Dave Grohl zu sein scheint, bereitwillig um den Finger wickeln.
Mit ein wenig Verspätung entern dann Jupiter Jones die Bühne des alten Kinos und bestimmen mit „Ansage“ das schnelle Grundtempo des Abends. Sympathisch und vollkommen auf dem Boden geblieben spielen sich die vier Jungs durch ihr Programm, dass einen bunten Blumenstrauß durch die musikalische Geschichte der Band liefert. Neben den Songs des aktuellen Albums dürfen Jupiter Jones-Klassiker wie „Das Jahr in dem ich schlief“, „Im Januar, im Schlaf“ oder „Wir sind ja schließlich nicht Metallica“ natürlich nicht fehlen, genauso wenig wie die spontanen Polka- und Schlagereinlagen, die per Zuruf aus dem Publikum gefordert werden.
Immer wieder zeigen sie sich absolut überrascht und überwältigt, dass nach insgesamt 8 Jahren Bandgeschichte nun plötzlich fast alle Konzerte so gut wie ausverkauft sind. „Schuld daran ist dieser Song“, ruft Sänger Nicholas, bevor er die ersten Akkorde von „Still“ anstimmt, den er seiner verstorbenen Mutter widmet. Gänsehaut liegt in der Luft und Osnabrück zeigt nicht zum ersten Mal an diesem Abend, dass hier offensichtlich ein höchsttalentierter Chor zu Hause ist.
Jupiter Jones überzeugen an diesem Abend besonders durch ihre musikalische Vielseitigkeit, auch wenn Gastkeyboarder Tobi der einzige ist, der Noten lesen kann, ihre Spielfreude, viel Gefühl und Authentizität. Trotz Grippe, Fieber und Antibiotika spielt sich die Band durch ihre 16 Songs ihrer Setliste, die natürlich nur als Verhandlungsbasis angesetzt ist. Der Zugabe folgen vier weitere Zugaben, die allesamt frenetisch und mit strahlenden Augen gefeiert werden. Die Luft zwischen den 1000 Fans brennt. Wenn es nach ihnen ginge, würde der Abend nie enden.