Telekinesis – Indie Rock aus Seattle. Dahinter vermutet man zunächst seine typische 3- bis 5-köpfige Band mit musikverliebten Indie-Jungs. Bei Telekinesis ist alles ein bisschen anders. Hinter dem undurchsichtig anmutenden Namen versteckt sich nämlich nur ein einziger Musiker: Michael Benjamin Lerner. Der Gute Mann kann fast alles: Drums, Gesang, Gitarre.
Seit letztem Freitag steht das neue Album des Ein-Mann-Projekts im Laden. „12 Desperate Straight Lines“ heißt das Gute Stück. Gleich zu Beginn sei gesagt, die Platte kann Einiges. Inhaltlich dreht sich das Album um das Thema zerbrochener Beziehungen. Trotzdem kommen die meisten der 13 Nummern auf dem Album recht gut gelaunt daher, klingen oft upbeat, fröhlich, und reihen sich mit schlicht schönen Melodien aneinander.
Dabei kommen die Tracks immer erfrischend abwechslungsreich daher. Extrem tanzbar und rockig Nummern schließt nahtlos an ruhigere an. Dazwischen immer wieder ausgefallene Arrangements, die aufhorchen lassen. Das Album lebt von seinen teils eigenwilligen Symbiosen aus sphärisch sanften Pianoklängen und immer wieder auftauchenden bretternden Stromgitarren. Besonders schön dabei: bei jedem Hören kann man immer wieder neue musikalische Kleinigkeiten entdecken, vorausgesetzt man sperrt seine Ohren weit auf. Schatzsuche im eigenen Wohnzimmer.
Wie schon beim Vorgängeralbum hat sich Lerner für „12 Desperate Straight Lines“ Unterstützung von seinem Musiker-Kollegen Chris Walla geholt, der bekanntlich auch die Finger bei Death Cab for Cutie und The Decemberists im Spiel hat. Anhängern dieser beiden Formationen dürfte das neue Album von Telekinesis mindestens genauso gut gefallen.