Echo 2009 – der wichtigste Musikpreis Deutschlands wurde am Samstag in Berlin verliehen. Wochenlang gab es für Radio- und Fernsehsender kaum ein anderes Thema. Jeder wollte dabei sein. Die Pop- und Jugendwellen der ARD ermöglichten knapp 150 glücklichen Gewinnern aus ganz Deutschland bei diesem unglaublichen Spektakel hautnah dabei zu sein und selber ein bisschen VIP-Luft zu schnuppern.
Das Abenteuer begann für die Gewinner bereits am Bahnhof. Ganz im Stile der Großen gab es von der Deutschen Bahn gesponsorte An- und Abreise erster Klasse. „Das war total cool! Vor allem, weil alle anderen sich in die 2. Klasse quetschen mussten. Auch ein paar Bands,“ erzählt Angela (20) aus Hamburg bei der Ankunft ganz aufgekratzt.
In der Tat war am Samstag Mittag das Promi-Aufgebot am Berliner Hauptbahnhof ganz beachtlich. Innerhalb von nicht einmal fünf Minuten liefen Angela Fast-Dschungelqueen Lorielle London, Singer/Songwriter Axel Bosse sowie alle fünf Jungs von Revolverheld über den Weg, die auch allesamt auf dem Weg zum Echo waren.
Begleitet von ARD-Hostessen ging es daraufhin stilecht im Shuttle weiter ins komfortable 4-Sterne Hotel, wo sich die meisten Damen unter den Gewinnern sofort auf ihre Koffer stürzten, um sich um „Outfit, Hair & Make-Up“ zu kümmern. „Man will ja bei all dem Glanz und Glamour nicht wie ein Kartoffelsack aussehen,“ so Eileen (18) aus Kassel nervös.
Kartoffelsäcke waren wahrlich keine dabei. Perfekt bis ins kleinste Detail durchgestylt und mit schicken blauen ARD-Gästepässen um den Hals ging es bereits um 17:30 Uhr im Shuttle Richtung o2 World zum Show Warm Up. In der eigens für die Gewinner hergerichteten ARD-Lounge gab es dann die nächste Runde VIP-Feeling pur: volles Catering mit allem Drum und Dran, ein DJ und dazu Getränke soweit das Auge reichte. Die Schlange am Buffet war endlos. Trotzdem warnte on3radio-Betreuerin Verena ihre Gewinnergruppe: „Esst lieber jetzt was, die Show wird verdammt lang! Und dazwischen kommt man echt schlecht da raus.“
Damit sollte sie recht behalten. Mit dem Einnehmen der Plätze wurde das Sitzfleisch der Gewinner, und all der anderen knapp 10000 Zuschauer in der o2 World, auf eine harte Probe gestellt. Scheinbar unzählige Awards in unzähligen Kategorien folgten auf mehr oder weniger witzige Moderationen von Barbara Schöneberger und Oliver Pocher. Auf grandiose Live-Auftritte von U2 und Depeche Mode folgten mittelmäßige und schon fast peinliche Vollplaybackauftritte, darunter Eurovision Song Contest Kandidat Alex Swings Oscar Sings. „Germany, 2 Points!“ fiel Pocher im Anschluss dazu nur noch ein.
Silbermond, Die Toten Hosen, Lionel Richie, Stefanie Heinzmann, The Scorpions, Helene Fischer, Bruce Darnell, Michael Mittermeier… Nach mehr als 3 langen Stunden Echo-Verleihung waren die meisten Gewinner-VIPs – genau wie die meisten Vollzeit-VIPs – doch froh, endlich in ihre Lounge zurückkehren zu können. Während die Stars und Sternchen der Musikbranche auf der offiziellen Aftershowparty im Postbahnhof am Berliner Ostbahnhof die Nacht zum Tag machten, taten es die Gewinner ihnen gleich, ließen diesen besonderen Abend auf ihrer eigenen Aftershowparty in der ARD-Lounge ausgelassen ausklingen. Todmüde fiel so mancher erst am frühen Morgen ins Bett. „So ein Leben als VIP ist schon anstrengend,“ meint Doro (25) aus Osnabrück erschöpft im Shuttle zurück zum Bahnhof, „aber wenn ich die Chance kriege, bin ich nächstes Jahr trotzdem wieder dabei!“
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