LEISE/laut ist in diesem Jahr zum ersten Mal beim Serengeti Festival in Schloß Holte-Stukenbrock dabei. Ich versuche Euch an dieser Stelle mit einem kleinen Liveticker zu versorgen, sofern das Internet vor Ort das zulässt. Ich freue mich, wenn Ihr fleißig mitlest, kommentiert und mich sonst wie wissen lasst, was Ihr gerne lesen möchtet.
23.40 Uhr: Mit Balkan Beatbox verabschiede ich mich für heute auch vom Serengeti Festival. Eine Premiere – ich pendele zum ersten Mal bei einem Dreitage-Festival. Warum? Alleine campen macht halt einfach keinen Spaß. Also ab nach Hause, morgen bin ich wieder da!
23.10 Uhr: Eigentlich sollte die Balkan Beatbox schon seit 10 Minuten spielen, aber da man die letzte reguläre Band des Tages im Zelt ist, lässt man sich offensichtlich noch etwas mit dem Soundcheck Zeit. Dann geht es aber endlich rund hier. Partyalarm total. Das Bier spritzt von allen Seiten und die Band hat einen Heidenspaß dabei, die Menge zu wilden Klatsch- und Tanzorgien zu animieren. Mit Balkan Beats feiert es sich doch eben am leichtesten.
22:34 Uhr: Ich bin verliebt! Und zwar in Skunk Anansie. Gerade singt Skin „Just because you Feel Good“ und das ganze Serengeti singt mit. Gänsehaut! In einem hautengen Glitzeranzug tobt Frontfrau Skin über die Bühnenbretter und ich wurde am liebsten hinterher. Rock’n’Roll! Was da für eine Stimme aus der kleinen Frau heraus kommt, ist einfach unglaublich. Aggressiv melancholisch, wunderschön. Dazu eine Lichtshow, die sich gewaschen hat. Wegen mir dürfte die Band gerne noch eine Stunde länger spielen. Der Platz hätte mit Sicherheit auch nichts dagegen. Von der puren Energie da kann man einfach nicht genug bekommen.20:50 Uhr: Wie geil sind denn bitte Suicidal Tendencies?! Noch selten habe ich eine so energiegeladene Band gesehen, die dabei trotz ihrer Rohheit so unglaublich authentisch und sympathisch rüberkommt. Vor der Bühne tobt ein Moshpit so als ob es für die größte Staubwolke des Festivals einen Preis gäbe. Nur allzu gern lassen sie sich von den Suicidals zu einem massiven Circle Pit animieren. Gleichzeitig fegen die Kalifornier über die Bühne wie die jungen Derwische. Und dann springen auch noch ein paar Fans hoch zur Band und tanzen gemeinsam mit den Mannen. Skate for life!
20:07 Uhr: Vorbei ist es mit gechillter Abendstimmung im Zelt: die Trancecore Formation Eskimo Callboy aus dem Ruhrpott mischt die Meute mal so richtig heftig auf. Im Fotograben fängt einem von all dem Bassgewitter an das Gesicht zu jucken und die ersten Crowdsurfer fühlen sich berufen, die wallenden Wogen vor der Bühne zu testen. Die Secus im Graben sind ein wenig überfordert und fischen den ersten postpubertierenden Surfer nur so gerade noch im letzten Moment am Gürtel aus der Menge. Ich vermisse die OKS Security. Da wäre sowas nicht passiert. Eskimo Callboy passen zu ihrem Publikum – sie sind jung, laut und prollig. Ich habe entschieden, dass die einfach nicht mein fall sind, sollen doch die kleinen Mädels dahin rennen. Ich warte jetzt auf Suicidal.
19:31 Uhr: Das Heilige Karamellbonbon (meine freie Übersetzung von Karamelo Santo) mischt das Serengeti mit einer krachenden Runde Ska-Mucke ordentlich auf. Es staubt vor der Bühne wie in der wahren Serengeti – kein Wunder, so wie die Masse tanzt. Die südamerikanischen Rhythmen passen perfekt zur gemütlichen Abendstimmung, so chillig sollte jedes Festival starten. Na gut, die Screamo Punk Bands vom Nachmittag habe ich zugegebener weise ja im Auto verpasst. Derweil stehen die Black Seeds nahezu unerkannt am merch und geben Autogramme. oder sollen es zumindest, aber keinen interessiert das so richtig. Das tut mir irgendwie leid, aber ich habe auch nichts dabei, was sie unterschreiben könnten.




