Der Münchner Band Claire ist im September 2015 wohl das passiert, was für jede Band die Horrorvorstellung schlechthin ist: Ihr Bandbus wurde in London geklaut. Instrumente, Equipment, alles weg. Die jungen Musiker wussten nicht, wie es mit ihrer Zukunft weitergehen sollte. Doch wie durch ein Wunder tauchte der Sprinter auf mysteriöse Weise im Baltikum wieder auf. Das Abenteuer hat die Elektropop-Band nun in einem Kurzfilm und der dazugehörigen EP Raseiniai verarbeitet. Sehr sehens- und hörenswert!
Wir haben Claire anlässlich ihres Debütalbums 2013 interviewt.
Der Bus ist weg, die Band rund um Sängerin Josie-Claire am Boden zerstört. Die Polizei in London legt den Fall bald zu den ungelösten Akten. Die Hoffnung, irgendwann noch mal etwas von den Sachen wieder zu sehen, ist fast aufgegeben. Doch kurz vor Weihnachten 2014 erhält die Band einen mysteriösen, anonymen Anruf und einige E-Mails, die darauf hinweisen, dass die Sachen irgendwo in einem kleinen Nest in Litauen aufgetaucht sind.
Wie man damals bei Facebook lesen konnte, macht sich die Band mit einem mulmigen Gefühl auf nach Litauen. Das Ziel: Raseiniai. Dort überschlagen sich die Ereignisse. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei stürmt sogar einen Nachtclub. Eine filmreife Story, die laut Band aber wirklich so passiert ist.
Das Erlebte dient Claire als Inspiration zu ihrem neuen Werk Raseiniai. Da die Band selbst ebenfalls videografisch sehr begabt ist, bewegt sich die EP zwischen Filmsoundtrack und Club-Platte. Tanzbar und faszinierend zugleich.
Raseiniai – Der Film
Obendrauf haben Claire ihr Abenteuer gemeinsam mit der Regisseurin Teresa Hoerl in einem 30-minütigen Kurzfilm in vier Teilen verarbeitet. Laut Presseinformationen ist der Film und seine fiktive Geschichte des Anrufers dem anonymen Hinweisgeber gewidmet, ohne den die Band ihre Sachen vermutlich niemals wieder gesehen hätte. Und so erzählt der Film eine Geschichte davon, was passiert ist und wer der Junge gewesen sein könnte.
Der Film kommt ohne große Dialoge aus, lässt die unglaublich starken Bilder und die Musik die Geschichte fast allein erzählen.
Heute ist der letzte Teil veröffentlicht worden, sodass man sich das Werk nun ganz ansehen kann. Ich empfehle Euch dringend, das ganze auf dem größten verfügbaren Bildschirm und mit gutem Ton zu gucken.