Liveblog: Chills and Vibes am Chiemsee Summer Donnerstag

Den ersten Tag des Chiemsee Summer Festivals haben wir gut überstanden. Deshalb starten wir jetzt auch gut gelaunt in den nächsten Liveblog. Besucht uns für Videos, Fotos und allerhand Geschichten vom Festivalgelände. 

16.22 Uhr – Ich verpasse Less than Jake… und weine.

So ganz gut gelaunt bin ich gerade gar nicht. Warum? Naja, auf der Hauptbühne zocken gerade Less than Jake und ich sitze im Pressezelt und schneide fleißig am Videoblog des gestrigen Tages. Da das Internet hier gerade nicht ganz so gut gelaunt ist, kann ich leider auch nicht garantieren, dass der Clip heute noch online geht.

Hach, Less than Jake. Was ich durch meine Kopfhörer und die Zeltwand mitbekomme, klingt ganz hervorragend. Mit Less than Jake bin ich vor knapp 10 Jahren mit einem fetten Grinsen im Gesicht durch mein erstes Circle Pit gestürmt. Mit den Skatepunk-Tönen der Band verbinde ich nahezu ausschließlich gute Laune. Und die scheinen die Herren und das Publikum auch gerade zu haben. Obwohl dem Frontmann gestern in München sein Geldbeutel geklaut worden ist, wie er zwischen zwei Songs erzählt.

Im Anschluss spielen Flogging Molly. Wenn ich die auch noch verpasse, weine ich. Aber ganz im Ernst. Also zurück an den Schnitt und bis nachher!


17.00 Uhr – Flogging Molly, ich schneide im Beat.

Nein, Flogging Molly starten gerade mit Vollgas voraus. Ich kann jetzt zwar versuchen, im rasendschnellen Beat der Irish Folk Punks mitzutippen, aber das ist genauso schwierig, wie sich dabei auf den Schnitt eines Videos zu konzentrieren. Eigentlich ist das nahezu unmöglich. Immerhin bin ich schon ein gutes Stück weitergekommen. Vielleicht sehe ich ja immerhin noch die letzte halbe Stunde von Flogging Molly, wenn ich mich jetzt ganz arg beeile? Und vielleicht doch im Beat mit schneide?!


18.49 Uhr – Das Video ist fertig! Geschnitten.

Ja, auch Flogging Molly habe ich nun verpasst. Dafür ist das Video fertig geschnitten und exportiert. Wenn das Internet sich jetzt nicht spontan dazu entschließt, mit einem Faultier verwandt zu sein, könnte das heute noch was bei Youtube werden.

Bisher gefällt es mir hier beim Chiemsee Summer echt ganz gut, auch wenn meine Festivaluhr immer noch völlig durcheinander ist (10 Jahre Hurricane Festival prägen eben). Einzig der Hauptplatz sieht am Tage ein wenig trotzlos aus. Eine riesige Wüste aus Schotter und Erde erstreckt sich da vor den Augen des Besuchers bis hin zum Wilden Kaiser (der Hauptbühne, falls Ihr gestern noch nicht mitgelesen habt). Allerdings könnte das ganze Geröll auch absichtlich aufgefahren worden sein. Beim A Summer’s Tale berichtete mir eine bayrische Lotsin von Knietiefen Schlammlöchern beim Chiemsee Summer, die ihrer Aussage nach Gang und Gebe seien. Bisher habe ich hier noch keine einzige ernstzunehmende Schlammpfütze gesehen, trotz all des Regens im Vorfeld. Da darf das Infield dann auch wohl mal ein wenig mondartig aussehen.

So, und damit es morgen auch einen Videoblog gibt, gehe ich jetzt ENDLICH mal nach draußen zu den Bühnen, wenn ich schon zwei meiner liebsten Festival Bands verpasst habe. Auf dem Wilden Kaiser spielen gerade auch schon Gogol Bordello. Durch meine Kopfhörer erkennt man da tatsächlich gar nicht so groß den Unterschied zu Flogging Molly. Peinlich für mich.

Wen ich heute noch sehen möchte: Claire, ein kleines bisschen Cro (nach dem Motto „muss man ja mal gesehen haben“), Shantel & Bucovina Club Orkestar, The Offspring und Archive.


19.26 Uhr – einmal Speed bitte.

Halleluja, unser Video lädt hoch. Wenn man dem Status bei youtube glauben kann, ist es in ca. 150 Minuten online. Wir werden sehen. Und ich gehe jetzt in den Regen.


20.42 Uhr – Kreischalarm bei Cro und Co.

Es regnet, Gott segnet, die Cro-Fans werden nass. Es sind jede Menge Pandamasken unterwegs und selbst hier hinten im Pressezelt hört man hin und wieder das Kreischen der Teenie-Fans, die teilweise mit elterlicher Begleitung zum Mannheimer Panda angereist sind. Gleichzeitig spielt Claire auf der Kampenwand… deren Bühnenmobiliar doch sehr an die White Stage vom Hurricane Festival erinnert. Zufall? Man weiß es nicht.

Die beiden C’s liefern sich ein ordentliches Bass-Battle, sodass hier im Pressezelt nicht nur der Boden, sondern so ziemlich alles vibriert und wackelt.

Eigentlich wollte ich meinen Videoblog für heute auf meine 50-Euro-Festival-Challenge richten, aber um Essen zu filmen, ist das Wetter einfach zu mies. Dafür habe ich immerhin etwas gegessen. Aktuell verbleibendes Budget: 40,50 Euro.

Für Matschbilder ist noch zu wenig Matsch da… Dazu wird es Dunkel. Immer diese Dilemma. Da der Upload des Videoblogs von gestern aber immer noch knappe 200 Minuten dauern soll (aktueller Stand: 30 Prozent), weiß ich gerade gar nicht, ob es morgen von heute überhaupt etwas geben wird. Vielleicht filme ich morgen einfach ein bisschen mehr und bastele am Samstag die nächste Vlog-Rutsche. Hm.


21.47 Uhr – Lass uns in Pfützen baden gehen

Ich finde, der Titel könnte gerade auch eine Textzeile von Cro sein. Der Pandabär spielt immer noch und das sogar recht unterhaltsam. Der ganze Regen, die bunten Plastikcapes und nassen Klamotten beamen einen direkt zurück auf den besten Matschspielplatz der Welt.

Endlich gibt es auch wieder etwas zu filmen, auch wenn ich mich mit meiner großen Kamera dabei nicht so recht nach draußen traue. Aber Frollein GoPro ist ja auch noch da. Damit bin ich vorhin durch jede Menge Pfützen gesprungen, wurde von einem nassen Krümelmonster abgeknutscht und unfreiwillig Cro Songs mitgesungen.

Im kleinen Zelt spielt gerade Shantel & Bucovina Orkestar. Das gucke ich mir jetzt auch noch mal an und vielleicht nehme ich bei The Offspring noch mal die große Kamera mit, um regennasse Menschen beim Feiern zu filmen. Ach ja, die Liveband von Cro finde ich sogar gar nicht mal schlecht. Und selbst die Stimme von Cro ist live gar nicht verkehrt. Nur wenn ich auch meine Arme so oft in die Luft strecken würde, wie der Herr es verlangt, hätte ich morgen vermutlich nen fiesen Muskelkater. Mir reicht meiner von der Kamera.


22.48 Uhr – Chips wie mein Kopf und The Offspring als Dip

Neues von meiner Festivalfood Challenge: Ich habe mir für 4 Euro eine Portion selbstgemachte Chips mit Kräuterquark geholt, die ungefähr so groß war wie mein Kopf. Geil! Im ersten Moment zumindest. Denn versuche mal, eine Portion Chips, so groß wie dein Kopf und mit einem riesigen Flatschen Quark darauf, zu balancieren, wenn gerade auf der Hauptbühne The Offspring loszocken, als ob sie wieder 25 Jahre alt wären. Funktioniert nur so halb. Ganz nur, wenn man sich sehr langsam bewegt oder einfach zur Salzsäule erstarrt. Ein weiterer Nachteil an einer Portion Chips so groß wie mein Kopf: Anders als Pommes kann man eine solche Portion nicht mal eben wegsnacken und für eine ganze Mahlzeit sind sie doch zu salzig. Sie sind zwar echt lecker, aber wer noch etwas abhaben möchte, darf sich gut die Hälfte im Pressezelt abholen kommen.

Verbleibendes Budget: 36,50 Euro.


23.52 Uhr – Chiemsee Mud Fest

Gut, jetzt kann ich mir vorstellen, dass das Gelände hier früher regelmäßig Knietief im Matsch versunken ist. Es regnet seit gut zwei Stunden und an einigen Stellen auf dem Platz könnte man schon problemlos Schlauchboot fahren. Sofern man denn erst zwei Jahre alt ist und nur 10 Kilo wiegt.

The Offspring haben während ihres Set alle alten Hits rausgehauen und sich so sehr über das abgehende Publikum gefreut, dass er mal „seinen Schritt justieren“ musste. Das Konzert beim Chiemsee Summer war für The Offspring das letzte diesen Sommer in Europa. Dank des Regens war auch tatsächlich ein wenig Tourabschlussstimmung zu spüren. Um den Regen davon zu reden, wurde er eben einfach als Wasserdampf ausgelegt, der von der „schwitzenden Masse“ ausging, weil sie The Offspring so hart abfeierten.

Ich habe fast das ganze Set von The Offspring mit meiner großen Kamera auf dem Platz verbracht, und viele nasse Menschen in Ponchos im Matsch gefilmt. Das gibt es dann morgen im Matsch-Vlog. Sofern denn der Vlog von gestern heute noch bei Youtube ankommt. Langsam wird es eng…


00:55 Uhr – Das Wunder vom Youtube Chiemsee

Ein Wunder ist geschehen, das Video ist online! Noch ist es nicht fertig verarbeitet, aber ich denke, dass morgen früh, wenn Ihr alle wieder wach seid, dann auch alle Qualitätsstufen verfügbar sein werden. Mit diesem kleinen Gruß vom ersten Festivaltag verabschieden Lea und ich uns vom zweiten Festivaltag und gehen jetzt noch ein bisschen feiern. Ja, Feierabend. Im wahrsten Sinne des Wortes 😉

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