Zugegeben, die Platte Grüner Samt von Rapper Marsimoto klingt im ersten Moment ganz schön gewöhnungsbedürftig: Eine stark verfremdete Stimme rappt piepsig mit Mickey-Maus-Effekt zu düsteren Beats. Statt klassischem HipHop-Sound treffen dunkle Dubsteb-Töne auf Marsimotos Reime. Auf ganz eigenwillige Art und Weise wirft Marsimoto in seinen Raps Außenseiterthemen und typische HipHop-Plattitüden in einen Topf und widmet sich auffallend, ja fast schon ein bisschen zu viel, betäubenden grünen Substanzen.
Man möchte vorschnell meinen, Grüner Samt wäre einfach noch ein Kiffer-Rap-Album unter vielen. Langweilig. Irrelevant. Allerdings verbirgt sich hinter Marsimoto kein Geringerer als Marten Laciny, besser bekannt als Marteria. Mit seinem zweiten, düsteren Alter Ego „Marsimoto“ packt er hier Themen an, die zu seinem Mainstream gewordenen Materia nicht passen. Eine gelungene Spielerei. Beim Hören das Augenzwinkern also nicht vergessen.
„Grüner Samt“ steht seit dem 13. Januar 2012 in den Regalen.