Auch der dritte Tag des Popsalon lockte mit einem abwechslungsreichen Line-Up die Musikliebhaber Osnabrücks in Lagerhalle, Glanz & Gloria und Kleine Freiheit. Straighter Indie-Rock, experimentelle Elektrosounds, gefühlvoller Singer/Songwriter-Pop und individuelle Tanzbeats standen auf dem Programm.
Im Gegensatz zu den beiden Tagen davor, hatte am Samstag auch eine Lokalband die Ehre, sich mit hochkarätigen Bands wie Slut und Who Made Who die Bühne zu teilen. So eröffnete die Osnabrücker Band Taiga am frühen Samstagabend den letzten Tag des Popsalon in der Lagerhalle. Vor noch recht dünnem Publikum spielte das Trio gut gelaunt eine halbe Stunde lang, und überzeugte dabei aber mit ordentlicher Bühnenpräsenz und Spielfreude. Sie freuten sich sichtlich darüber, ihre musikalischen Vorbilder, die Ingolstädter Band Slut, an diesem Abend supporten zu dürfen.
Diese enterten dann auch nach einer kurzen Umbaupause die Bühne im Saal, und begeisterten das inzwischen deutlich angewachsene Publikum mit künstlerischen Lichtprojektionen und ihrer ganz eigenen Indierock-Variante in einem einstündigen Querschnitt durch ihre bisherigen Alben und 17 Jahre Bandgeschichte.
Während Slut in der Lagerhalle noch den Leuten die Tanzwut in die Beine trieben, versuchte Gregor McEwan, seines Zeichens deutscher Singer/Songwriter mit englischen Texten, das aufmüpfige und erstaunlich junge Publikum im Glanz & Gloria zu bändigen. Seine ruhigen, gefühlvollen Balladen gingen im lauten Gemurmel der Leute oftmals fast unter. Ärgerlich, denn eigentlich kann er sonst mit diesen besonders auftrumpfen.
Die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums hatten hingegen Who Made Who in der Lagerhalle. Zu späterer Stunde gingen die Dänen direkt vom Soundcheck in ihre Show über und sorgten mit ihren eigenwilligen, treibenden Symbiosen aus Discosounds und vollen Rockklängen für wilde Tanzeinlagen vor der Bühne.
Unterdessen spielten sich noch Kevin Haman alias ClickClickDecker im Glanz & Gloria und das britische Duo Scroobius Pip vs. Dan le Sac durch die letzten Stunden des Abends. Im Anschluss feierte das Popsalon-Partyvolk im Glanz & Gloria zu Elektrobeats von „DJ Jens Bond und dem Schuhbotter“ oder der Kleinen Freiheit bei der Starclub-Party bis in die frühen Morgenstunden weiter.
Der Popsalon bescherte den Musikfans der Region drei Tage voll hochwertiger Musik mit einem facettenreichen Programm und ausgelassener Partystimmung. Die gute Stimmung in den meist gut gefüllten Locations zeigte, dass auch Osnabrück erstklassige Livebands fernab des Mainstreams durchaus zu würdigen weiß.