Ich bin verliebt! Jawohl, seit gestern. Bis über beide Ohren. Ja, ja. Die Frühlingsgefühle sind pünktlich zum Mai auch bei mir angekommen, könnte man meinen. Mein neues Objekt der Begierde ist jedoch keineswegs ein heißer, amerikanischer Rockstar. Gut, von schlechten Eltern ist Ingrid Michaelson sicherlich auch nicht, aber ihre Stimme übertrifft derzeit bei Weitem alles, was ich mir in letzter Zeit so anhören durfte.
Am ersten Mai hatte sie die Ehre, das letzte Live-Konzert im Hamburger Kultclub Mandarin Kasino zu geben, bevor es Ende des Monats entgültig seine Pforten schließt.
Als Support hatte die junge New Yorkerin zwei absolut liebenswerte Schotten im Gepäck. Martin und James spielten zusammen mit ihren beiden Gitarren und ihren akustischen Folk-Popsongs das Publikum ordentlich in Stimmung. Ihr schottischer Akzent war einfach zum Dahinschmelzen und so gab ich den Jungs nach dem Konzert doch noch gerne ein Paar Tipps, wo sie den Rest des Abends denn so verbringen konnten.
Gegen 20:30 Uhr oder vielleicht sogar schon etwas früher enterte dann Ingrid zusammen mit ihrer Freundin Allie die Bühne. „Hamburg ist toll. Hier gibt es nur so schrecklich viele Penisse“ – damit begrüßte Ingrid das Hamburger Publikum. Anscheinend hatte sie außer der Reeperbahn bei Tag nicht besonders viel von der Hansestadt zu Gesicht bekommen. Schade. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch und so scherzte sich Madame von Song zu Song und begeisterte 100 Prozent. Während ihrer Songs war es muchsmäuschenstill. Der Applaus danach umso lauter.
Ich träumte mich so durch ihr Set, das hauptsächlich aus Stücken ihres akutellen Albums „Boys and Girls“ bestand. Das Publikum war nicht besonders textsicher, sang dafür aber jedes Mal umso schöner mit, wenn es von Ingrid dazu aufgefordert wurde. Am Mandarin Kasino hätte an dem Abend auch ein Chor verloren gegangen sein können.
Gegen kurz nach halb zehn war der Zauber nur leider schon wieder vorbei. Viel zu kurz. Die Zeit war nur so verflogen. Das frühe Ende das Abends wollte wohl keiner so Recht akzeptieren, und so forderten die begeisterten Hamburger lautstark Zugaben und brachten Ingrid ganze drei Mal zurück auf die Bühne. Zuletzt wurde „Can’t help Falling in love with you“ von Elvis Presley angestimmt. Ingrid sang die Strophen, wir sangen den Rest. Gänsehautfeeling pur!
Vielleicht gehe ich Dienstag doch noch nach Frankfurt.
Falls jemand das Konzert verpasst hat und nicht bis zum Winter warten will, der hat nächste Woche noch eine Chance: N-JOY verlost Karten für ein exklusives Soundfiles Live Konzert am 9. Mai im Foyer des Senders. Tickets gibt es hier oder im Laufenden Programm, meist Abends gegen 19 Uhr.
Es lohnt sich!!!