The Soundtrack Of Our Lives (TSOOL) trennen sich zum Ende des Jahres. Eine furchtbare Nachricht. Gott sei Dank gehen sie nicht ganz leise, sondern mit einem lauten Knall. Zum Abschied veröffentlicht die Band rund um Ebbot Lundberg nach 17 Jahren Bandgeschichte noch ein letztes Meisterwerk: Throw it to the Universe.
Dreizehn Tracks ohne Schnickschnack, keine Allüren sondern purer, reiner Rock’n’Roll, so wie ihn wohl unsere Eltern einst gehört haben. Zumindest fühlt es sich ab dem ersten Ton von Throw it to the Universe so an, als ob man sich auf eine Zeitreise durch eine Plattensammlung der ganz Großen begibt. TSOOL machen auch auf ihrer letzten Scheibe das, was sie am besten können: 1960s-Rock mit wunderschönen Melodien und psychodelischen Passagen.
Auch auf diesem Abschiedsgeschenk gelingt es den Schweden wieder, große Klangwände zu bauen, ohne dabei überheblich oder gar größenwahnsinnig zu klingen. Die Töne verzaubern, ziehen einen mit viel Feenstaub direkt in den Song hinein und lassen einen erst wieder los, wenn der letzte Beat aus den Boxen verhallt ist.
Noel Gallagher sagte angeblich vor kurzer Zeit in einem Interview: „Die Auflösung von The Soundtrack of Our Lives wäre für mich musikalisch so ziemlich das Schlimmste, was 2012 passieren könnte.“ Track Nummer 10 scheint ihm da traurig ins Gesicht zu rufen „Nothing lasts forever“. Ein bittersüßer Song, der durch seine Melodie und Energie einen sofort trifft und berührt. Tief drinnen in der Seele, ohne dass man sich dagegen wehren könnte.
Und so geht es einem auch mit den restlichen Songs des Albums. Großartige Melodien paaren sich mit Textzeilen, die den Nagel auf den Kopf treffen. Textzeilen, die motivieren und trotz Melancholie auch immer wieder vorsichtig optimistisch in die Sonne blinzeln, wenn sie sich denn dann mal zwischen all den grauen Wolken blicken lässt. Alles wird gut, mach dir keine Sorgen, das Leben geht weiter.
Es gibt Alben, bei denen man sich nach den ersten drei Tracks wundert, wann denn das Album wohl endlich zu Ende sein mag. Bei Throw it to the Universe ist das nicht der Fall. Man wundert sich eher, dass man schon am Ende angekommen ist. Hat man die CD nicht gerade erst in den Player geschoben? Die Nadel bei der LP auf Anfang gesetzt? Beim mp3-Player auf Start gedrückt? Laut Display sind seitdem wirklich schon 46 Minuten und 28 Sekunden vergangen. Wie im Flug, mit einem einzigen Flügelschlag.
Kann man sich in ein Album verlieben? Oh ja, man kann. Mit Throw it to the Universe möchte man sich an schlechten Tagen zudecken und einfach nur jede Textzeile glauben, die da voller Wärme aus den Lautsprechern schallt. „Shine on, there’s another day after tomorrow“ Schade, dass der Schlussakkord dieses Songs auch leider der letzte auf Throw it to the Universe ist.
Fazit:
The world would be a better place if there were more records like Throw it to the Universe.
Reinhören kann man übrigens schon auf Spotify 😉
The Soundtrack Of Our Lives – ab 22.06.2012
Throw it to the Universe
Trackliste:
01. Throw It To The Universe
02. You Are the Beginning
03. When We Fall
04. Where’s the Rock?
05. Freeride
06. Waiting For the Lawnmowers
07. Faster Than the Speed of Light
08. Reality Show
09. Busy Land
10. If Nothing Lasts Forever
11. Solar Circus
12. What’s Your Story?
13. Shine On (There’s Another Day After Tomorrow)