Liveblog: Es ist Chiemsee Summer am Samstag

Holt die Sonnencreme raus, es ist Sommer und Tag 4 beim Chiemsee Summer Festival . Nachdem die Sonne es gestern schon gut mit dem Festival gemeint hat, gibt sie heute passend zum Wochenende noch mal alles. Perfekte Bedingungen für eine riesige Party mit Deichkind, 257ers, Frittenbude, Twin Atlantic, Martin Jondo, Augustines, Parov Stelar, Chuck Ragan, Samy Deluxe, Awolnation, Ohrbooten, Till von Stein, den Donots und vielen mehr. Besucht uns hier regelmäßig für die neuesten Festivalgeschichten! 

15.59 Uhr – Wenn Rechner zicken und die 257ers nicht gut riechen

Man könnte meinen, mein Rechner möchte Feierabend haben und sagt, dass 3 Tage Festival ja wohl genug sind. Nein, da erhebe ich entschieden Einspruch und muss mit der Kiste mal ordentlich motzen. Der langen Rede kurzer Sinn, der Rechner ist Schuld, dass wir erst jetzt mit dem Blog starten.

Die gute Nachricht: Das Video Blog von gestern ist bereits fertig geschnitten, exportiert und auf dem Weg in die weite Youtube-Welt. Mal sehen, wie lange das heute dauert. Drückt mir die Daumen, dass das Internet nicht auch einen Antrag auf Hitzefrei gestellt hat.

Auf dem Wilden Kaiser heizen gerade die 257ers der Menge ordentlich ein. Ob jetzt die Band nicht gut riecht oder das Publikum, vermag man bei den Temperaturen nicht so recht sagen. Wahrscheinlich tun sich beide Menschengruppen so zum Ende des Sets beide nicht meh viel. Die Jungs wissen auf jeden Fall, wie sie die Menge mit einer ordentlichen Portion angeschwärztem Humor und schrägen Texten aus der Reserve locken können. Dazu noch jede Menge Einspieler fieser 90s-Songs. Perfekt!

Ich freue mich heute schon echt auf einen Haufen Bands. Eigentlich fast alle, die ich oben im ersten Absatz aufgezählt habe. Allerdings überschneidet sich hier wieder einiges, sodass ich mal wieder vor jeder Menge blöder Entscheidungen stehen werde. Egal. Jetzt erst mal die Sonne genießen… und vielleicht noch einen Schokodöner mampfen 😉


16.44 Uhr – Akustik Gigs bei BR Puls

Die meisten Festivals haben irgendwo Autogramm Sessions, hier beim Chiemsee Summer gibt es jeden Tag am Stand von BR Puls noch exklusive Akustik Gigs einiger ausgewählter Künstler. In den vergangenen Tagen habe ich es nie dort hin geschafft. Entweder, weil ich noch hinter dem Rechner hing, es nicht mitbekommen habe oder ganz am Anfang auch einfach keinen blassen Schimmer hatte, wo der Stand von BR Puls denn wohl sein mag. Jetzt ist er aber gefunden und gegen 18 Uhr werde ich dort vorbeischauen, wenn Chuck Ragan mit seiner Gitarre ein paar Songs spielt. Auf seinen Gig freue ich mich auch schon sehr. Aber das dauert noch ein Weilchen.

In ein paar Minuten geht es auf dem Wilden Kaiser mit Frittenbude weiter. Haha, eine Frittenbude auf dem Wilden Kaiser. Die Temperaturen im Pressezelt lassen meinen Humor sehr einfach werden. Verzeihung!


17.55 Uhr – Frittenbude im LEISE/laut-en Schilderwald

Na, habt Ihr jetzt kurz „waaaas?!“ gedacht? 😉 Hihi. Die Hitze steigt mir ein wenig zu Kopf. Aber ich mag die Musik von Frittenbude einfach sehr und hatte gerade absolut großartige Momente, als ich vor der Bühne in der Menge mit der Kamera herumgelaufen bin. Die Leute sind heute so entspannt und gut gelaunt, dass ich eigentlich am liebsten die ganze Zeit vor der Bühne stehenbleiben würde. Die Jungs aus dem Schwarzwald machen echt fett Alarm. Wegen mir könnten sie noch einfach eine weitere Stunde spielen.

Eigentlich wollte ich vorhin noch das Akustikset von Awolnation am Stand von Radio BR Puls sehen, aber das ewig lange Interview im Vorfeld ging mir dann doch ein wenig auf den Keks. So bin ich dann lieber direkt zu Frittenbude gestiefelt.

Naja, nicht ganz 😉 Das Chiemsee Summer zeichnet sich schon die ganzen letzten drei Tage durch die absurdesten Pappschilder aus, die von den Fans hochgehalten werden. Weit mehr, als ich in den letzten 10 Jahren auf allen Festivals zusammen gesehen habe. Jetzt weiß ich allerdings auch endlich warum. BR Puls hat eine Schilderwerkstatt am Stand. Ja, gefühlte 1000 Pappen in DIN A2 wollen mit jeder Menge Eddings in wundersame Botschaftsträger verwandelt werden. Ich habe kurzerhand ein neues Schild für leise-laut.de gemalt. Und es wirkt. Jede Menge Leute haben sich proaktiv mit dem Ding filmen und fotografieren lassen. Danke! Ihr findet Euch ganz bald in der nächsten Bildergalerie.


18.04 Uhr – Hallo Video Blog!

Wir sind heute mit dem Video Blog so schnell wie die Feuerwehr. Hier ist unser neuestes Werk mit den schönsten Bildern vom gestrigen Freitag, inklusive jeder Menge yummy Festivalfood. Na, habt Ihr jetzt auch Hunger?


18.14 Uhr – Das ist Kunst!

So schnell, wie ich gerade zur Bühne gerannt bin, bin ich schon lange nicht mehr, ja, gerannt. Warum? Frittenbude haben als letzten Song ihres Sets „In 1000 Jahren“ angestimmt. Mein absolutes Lieblingslied der Band. Man soll es nicht glauben, aber das war das erste Mal seit Beginn des Festivals, dass ich mich wirklich mitten in die Menge gestürzt habe. Am Rand abfeiern geht bei dem Song einfach nicht. Wahrscheinlich seht ihr davon ein paar lustige Szenen im morgigen Videoblog 😉 Die GoPro hing nämlich brav an meiner Hand.

Wer derweil im hinteren Bereich des Infields umher gelaufen ist, konnte die Crew von Deichkind dabei beobachten, wie sie die Lage für ihr bevorstehendes Headliner Set checkten. Deichkind sind ja für ihre vollkommen durchgedrehten und wahnsinnig aufwändigen Liveshows bekannt. Da muss sich so manch ein Produktionsleiter auf Festivals schon mal jede Menge Schweiß von der Stirn wischen, wenn die Hamburger mit all ihrer Hydraulik und Flüssignahrung um die Ecke kommen. Wurde mir zumindest vor ein paar Jahren mal beim Area 4 Festival verraten.


18.41 Uhr – Chuck Ragan unplugged. Oder so.

Mir scheint, als würde ich heute nur hin und her rennen. Fast hätte ich wegen des vorigen Blogeintrags das Akustikset mit Chuck Ragan am BR Puls Stand verpasst. Naja, akustisch ist auch nur mehr oder weniger richtig, denn der Ort für die Session, bzw. der Zeitpunkt hätte nicht schlechter gewählt sein können. Rechts von Chuck im Hochgern Zelt zockten gerade noch Twin Atlantic ihre letzten Songs und links von ihm, in der Staff’n Alm (einer weiteren Zeltbühne) waren dicke Elektrobeats am Start. Kein guter Ort für emotionalen Folk Punk.

Gerade haben Krewella auf dem Wilden Kaiser ihre Show gestartet. Das Programm beschreibt das Ganze als „Elektro-Drum’n’Bass-Dubstep-Pop-Bastard“ und ja, das trifft es wohl. Es ist auf jeden Fall verdammt laut, mit verdammt viel Bass und dazu irgendwelchen Techno Elementen, die mich an die 90er erinnern. Ich bin davon nicht unbedingt begeistert, kann mich dabei auch nicht konzentrieren und gehe lieber noch mal in der untergehenden Sonne über den Campingplatz, bevor die Augustines in der Kampenwand starten.

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20.40 Uhr – Augustines vs. Marketingfrau

Liebe Gemeinde, ich bin nicht in den Untiefen des Festivals verloren gegangen. Nur zur Info, falls Ihr Euch fragt, warum seit dem letzten Post satte zwei Stunden vergangen sind. Tja, nach mehr als 10 Jahren Festivalerfahrung sollte ich eigentlich wissen, dass es auf Festivals kein „mal eben schnell“ gibt. Vor allen Dingen nicht, wenn ein Gang über den Campingplatz involviert ist.

Ich war am Ende sogar ganz froh, dass ich mein neugemaltes Schild versehentlich im Pressezelt vergessen hatte, denn sonst würden Lea und ich womöglich immer noch auf dem Slow Motion Weg stehen und Fotos mit und von Betrunkenen machen. Die Stimmung auf C3 war ausgesprochen gut, nicht nur wegen der hohen Promillewerte.

Besonders lieb gewonnen habe ich Franzi, die sich spontan zu meiner Marketingfrau ernannt hat, nachdem sie von LEISE/laut absolut begeistert war. Da wir keine Sticker (mehr) dabei hatten, besorgte sie sich kurzerhand einen Stift und schrieb sich in Großbuchstaben leise-laut.de auf den Arm. Während wir noch in der Nähe waren, wurde sie nicht müde, immer wieder Leute zu uns heranzuschleppen und mit ihnen Fotos zu machen. Habe ich schon erwähnt, dass es sich bei dem Stift mal eben nur um einen Edding Lackstift handelte? Ja, ein Lackstift. Liebe Franzi, falls du das hier liest, ich bin über deinen Einsatz extrem gerührt! Schreib mir mal eine Mail, du bekommst ein kleines Dankeschön-Paket, wenn du mir deine Adresse zukommen lässt.

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Bei so viel Engagement verpasse ich dann auch guten Gewissens die Augustines. Die sind zwar wirklich wunderbar, und wenn ich mich recht an die Stimme erinnere, würde der Schokodöner hierzu hervorragend passen, aber ich habe die Band ja gerade erst vor zwei Wochen gesehen. Da lässt sich das schon mal verschmerzen.

Ausflüge auf den Campingplatz machen extrem hungrig. So haben Lea und ich dann doch noch einen Zwischenstopp in unserem Camp gemacht, um uns für den Rest des Abends zu stärken. Nach einem unglaublich kitschigen Sonnenuntergang hinter den Chiemgauer Alpen, setzte sich dann auch schon unsere Strobo-Campbeleuchtung in Gang. Gestern Nacht sah das übrigens so aus:


21.02 Uhr – To Swing or Not to Electro Swing?

Ach ja, ich glaube, frische Guacamole wird meine neue Standard-Festivalnahrung.

Auf dem Wilden Kaiser animiert Parov Stelar und Band gerade das Chiemsee Summer, mal ordentlich das Tanzbein zu schwingen. Dass das zu Elektro Swing hervorragend geht, habe ich ja schon beim A Summer’s Tale gesehen. Trotzdem kann ich mit der Musik auf Dauer nur bedingt etwas anfangen. Während bei Parov Stelar wirklich tolle Stimmen zum Einsatz kommen und die Stimmung wirklich hervorragend ist, ist mir die Musik auf Dauer doch einfach zu eintönig. Mal eine Party, ja gerne, aber ich bin mir unsicher, ob ich extra auf ein Konzert dieser Art gehen würde.

Wo ich jetzt sofort aber auf jeden Fall hingehe, ist zu Chuck Ragan & The Camaraderie. Hoffentlich ohne allzu große Beat-Untermalung von den anderen Bühnen.

Und damit auch jeder den richtigen Eingang ins Zelt findet:


22.33 Uhr – Oh Chuck Ragan, ich mag dich!

Das war so schön bei Chuck Ragan, ich will noch mal. Sofort! Der gute Mann hat einfach so eine tolle Stimme, die könnte ich mir einfach jeden Abend live anhören. Dazu die grandiose Band. Wundervoll. Hätte man mir vor 15 Jahren gesagt, dass ich irgendwann mal etwas Country-artiges mögen würde, hätte ich ihm wohl einen Vogel gezeigt.

Chuck Ragan zeigte sich bei seinem Set absolut eins mit seiner Musik, sehr bemüht um das Publikum und einfach unglaublich sympathisch rundherum. Selten erlebt man es, dass einem Fan, der während der Show besonderen Einsatz zeigt, die Setlist am Ende persönlich überreicht wird und von einem Bandmitglied sogar bis an die Absperrung gebracht wird. Ja, bei Chuck ist das so. Dafür hätte er eigentlich ein wesentlich größeres Publikum verdient. Das Zelt war leider nicht einmal halb voll, was aber auch an der allgemeinen Ausrichtung des Festivals liegen mag.

Chuck Ragan hat auch unter den heute anwesenden Bands einige Fans. Wer genau hingesehen hat, konnte am Bühnenrand unter anderem Ingo Knollmann von den Donots erblicken, der sich von dort aus fast die komplette Show ansah.

Auf dem Wilden Kaiser laufen Deichkind derweil zu Hochtouren auf. Noch habe ich nicht gesehen, wie viel vor der Bühne los ist, aber der Leere-Faktor im Pressezelt ist eigentlich immer ein recht guter Indikator dafür, wie voll es auch vor der Bühne ist. Gerade spielen die Jungs „Leider geil!“. Da gucke ich jetzt doch auch noch mal vorbei. Bis nachher!


23.02 Uhr – Tanzende Regenschirme

Da gibt’s nicht viel zu zu sagen. Deichkind einfach. Boom.


23.34 Uhr – Ein Brett namens Awolnation

Ich muss zugeben, dass ich Awolnation bis heute nicht kannte. Selbst beim Namen bin ich mir nicht ganz sicher, ob der mir bisher schon mal über den Weg gelaufen ist, oder sich einfach erfolgreich vor mir versteckt hat. Wie dem auch sei, ich bin gerade im Hochgern Zelt und erstaunlich positiv überrascht. Die Jungs packen hier ein hervorragendes Alternative Brett aus, mit dem man sich einerseits gut den Kopf frei rocken, aber dank eingängiger Melodien auch für einen Moment davon zaubern lassen kann. In den besten Momenten erinnert mich die Band ein wenig an Matchbox Twenty, gepaart mit Creed, Coldplay, Staind und einem klitzekleinen bisschen Core (man versucht zu screamen). In den weniger guten Momenten laufen sie ein wenig Gefahr, in die musikalische Belanglosigkeit von Sunrise Avenue zu gleiten. Aber solche Augenblicke gibt es zum Glück nur sehr selten.

Wie schön wäre es gewesen, wenn bei Chuck Ragan genauso viele Leute gewesen wären wie jetzt bei Awolnation. Ich bin gespant, ob nachher bei den donots mehr oder weniger los sein wird.


00.10 Uhr – Eisbein mit Donots Kraut

Ja, ich möchte ein bisschen jammern. Ich habe vorhin vergessen, mir einen zweiten Pulli mitzunehmen und nun ist mir kalt. Gerade haben Deichkind ihr Set mit jeder Menge Eskalation also known as Remmi Demmi Yippieh Yeah beendet. Die Herren würde ich gerne mal wieder in einer kleinen Halle sehen. Damals im Docks 2008 war das eine der intensivsten Shows, die ich jemals erlebt habe.

Bevor ich jetzt noch zu einem Eiszapfen werde, gehe ich jetzt lieber mal zurück zum Zeltplatz und schicke meinen Laptop in den Feierabend. Bei den Donots möchte ich nämlich von vorne bis hinten am Start sein und wenn es geht, auch mal wieder mittendrin. Ist schon wieder ganz schön lange her 😉

Ach ja, noch eine Kuriosität am Rande: Dort, wo vorgestern der schlimmste Matsch war, liegt seit gestern jede Menge Stroh. Die Wege sind dazu mit Holzplanken ausgelegt, die allerdings gerne mal zu kleinen Minikatapulten werden, wenn mehrere Leute darüber laufen. Dazu verstecken sich unter dem Stroh gerne die Bretter, die nicht ganz plan sind. Der Gang darüber wird daher schnell mal zum Wackelbrückenspielplatzlauf. Wenn man im richtigen Moment auf ein leicht gebogenes Brett tritt, kann man leichte Personen auch schon mal ein paar Zentimeter in die Luft hebeln… Nein, ich bin nicht so schwer! 😉

Mit diesem Post verabschiede ich mich dann schon mal in die Nacht. Lea macht gerade noch die Fotos fertig und wird Euch gleich oder morgen früh wieder eine sehr schöne Bildergalerie präsentieren. Auf dem Campingplatz bei Franzi und Co. hat sie endlich die Motive gefunden, die sie die vergangenen Tage auf dem Infield vermisst hat. Also freut Euch auf wirklich großartige Bilder!

Wir starten morgen gegen 15 Uhr mit der Pressekonferenz. Davor geht’s endlich noch mal an den See. Hoffentlich.

Au Revoir!


00.22 Uhr – Ein Nachtrag zu Samy Deluxe

Heute Abend hat hier auch Samy Deluxe gespielt. Mathis und Roman, zwei nette junge Herren, mit denen ich mich gestern hier im Pressezelt unterhalten habe, sind hier spontan zu meinen neusten Informanten geworden und möchten vermelden, dass sie von der Show ein wenig enttäuscht waren. Man habe das Gefühl gehabt, dass Samy keinen richtigen Spaß mehr an der Sache hätte und das Ganze wie Arbeit rübergekommen sei. Mathis merkte dazu an, dass es die gleiche Show wie im letzten Jahr beim Dockville Festival gewesen sei. Roman: „Da hatte ich mir mehr erwartet.“

02.17 Uhr – Donots und die starken Pferde 

Noch ein Nachtrag. Ich stehe gerade vollkommen fertig und glücklich vor dem geschlossenen pressezelt, um eben noch mit dem Handy diesen post abzusetzen. Verzeiht die Rechtschreibung, die Autokorrektur ist schuld.

Wie geil waren denn bitte gerade die Donots? Zum ersten Mal bei diesem Festival hat das Publikum ein Eigenleben entwickelt und so krass abgefeiert, dass selbst deichkind sich Wärme Socken anziehen sollten. Die Ibbtowner haben aber auch alles gegeben, sodass solche Reaktionen mehr als gerechtfertigt waren. Punkrock Triathlon, Ingo mit deichkind Helm im Circle Pit, in BH und Leo Tubetop einiger Fans bei der Zugabe, das übliche Stagediven, alle guten Songs. Punkt. Eine starke Punkrock Show mitten in der Nacht. Am Ende singt das Publikum das hold on aus So Long noch minutenlang weiter, auch als die Band schon lange hinter der Bühne verschwunden ist. Man gibt nicht auf. Ein wohliges Gefühl des Kollektiv breitet sich aus, wir singen so lange weiter bis die Jungs zurück kommen. Und das tun sie irgendwann tatsächlich, sichtlich gerührt und überrascht. Einen Song dürfen die donots nicht mehr spielen, aber Ingo Knollmann bedankt sich mit 100 Luftküssen und Gänsehaut. Das war es, mein Highlight des Festivals. Jetzt kann ich eigentlich auch nach Hause fahren.

Mein bester Moment während der Show: Im Circle Pit verliere ich durch eine etwas unglückliche Kollision meinen linken Profi-Ohrstöpsel. Den finde ich nie wieder, denke ich und schreibe schnell im Kopf die gut 90 Euro ab. Aber dann die Überraschung. Als ich einen Moment später mit dem Circle an der gleichen Stelle vorbei hüpfe, gibt es plötzlich eine freie Lücke. Und wie durch ein Wunder sehe ich tatsächlich am Boden das kleine lila Stück Gummi meines In Ears. Durch einen beherzten Sprung in die Richtung kann ich es mir schnaPpen und in die Hosentasche stopfen. Der Filter ist weg, aber Hey, immerhin etwas. Bei der nächsten Runde ist der Song vorbei, ich stehe unweit der alten Stelle und schiele immer wieder zu Boden. Wie durch ein Wunder finde ich nur einen halben Meter neben meinem Fuß den Filter, der nicht einmal so groß ist wie eine Heftzwecke. Woopwoop!

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