Chasing Cars mit Snow Patrol

Die Kartbahn in Dettenheim-Liedolsheim. Wo sonst Motorengeheul und Bremsenquietschen die Pfälzer Landschaft beschallen, sorgten gestern meterhohe Boxentürme für eine nicht gerade leise Geräuschkulisse. Die T-Mobile StreetGigs hatte es in die badenwürttembergische Wallachhei verschlagen und bot dort circa 1600 glücklichen Gewinnern ein erstklassiges musikalisches Event mit Snow Patrol.

Den Anfang macht die Berliner Indie-Band Sometree, die auch gleich dem Supportband-Syndrom „schlechter Sound für die Vorband, damit der Hauptact besser wirkt“ zum Opfer fällt. Ihre Songs, die auf merkwürdige Art stark an eine experiementelle Version von Dashboard Confessional erinnern, gehen leider in einem nicht so schönen Soundbrei verloren, und überhaupt wirkt die Band auf der Bühne eher unsicher. In kleineren Clubs wären sie sicher besser aufgehoben.
Dann endlich der Moment auf den alle gewartet haben. Snow Patrol entern nach einer beeindruckenden LED-Projektion die Bühne und rocken los was das Zeug hält. Sänger Gary ist bestens gelaunt, flachst munter mit dem Publikum und widmet kreuz und quer jeden zweiten Song einer Person aus dem Publikum, den Motten, die auf der Bühne umher schwirren, oder den Bäumen des an das Gelände angrenzenden Waldes. Dabei lassen sie sich auch nicht lumpen und spielen wirklich jeden ihrer großen Hits und begeistern das Publikum ausnahmslos. Wirklich jeder singt und klatscht euphorisch mit, wenn Gary dazu auffordert. Die Band schafft es mit ihrer Musik, das große Areal ganz klein werden zu lassen und auf jedes Gesicht ein verträumt fröhliches Lächeln zu zaubern.
Die Zeit vergeht viel zu schnell. Wenn man nicht den letzten Shuttlebus kriegen müsste, um der dunklen Pampa zu entkommen, könnte man die ganze Nacht lang noch so weiter feiern. So trottet man dann nach dem Konzert leider doch über den Feldweg hinein in die Dunkelheit. Hier und da hört man zufriedenes Summen. Chasing Cars.

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